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Die Aussenbordmotoren: das Herz der Rennboote

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Johnson Sea Horse model QD (1949)» Racing-Outboard-Motoren
» Stock-Outboard-Motoren
» Modified-Stock-Motoren
» Cottage-Racing-Motoren
» The Big List - das Motoren-Gesamtverzeichnis











Abb. rechts: der Johnson Sea Horse Modell QD (1949) war der erste Außenbord-Motor mit Gangschaltung und externem Bezintank. (Die Grafik basiert auf einer Abbildung aus dem Buch »"Evinrude, Johnson and the Legend of OMC")

 

Die Renn-Außenborder

Die Außenbordmotoren, die in den verschiedenen Rennen der APBA- und NOA-Klassen verwendet werden, lassen sich grundsätzlich in zwei große Gruppen aufteilen:

  • » Racing-Outboard-Motoren sind reine Rennmotoren, genannt "racing outboard", "outboard racing motor", "alky burner" oder kurz "alky". Diese Hochleistungsaggregate werden von den Motorherstellern ausschliesslich für professionelle Rennzwecke entwickelt. Sie sind auf hohe Drehzahlen getrimmt und sehr aufwändig gebaut. In stundenlanger Arbeit werden die einzelnen Motorteile bereits ab Werk von Hand poliert. Die Motoren sind mit normalem Standardwerkzeug komplett zerlegbar, damit sie einfach gewartet werden können. Racing-Motoren dürfen von den Fahrern in vielerlei Hinsicht modifiziert und getuned werden. Nur der Hubraum darf lediglich bis zur Obergrenze der jeweiligen Rennklasse vergrössert werden. Die Motoren laufen mit speziellen Rennkraftstoffen auf Basis von Methanol-Alkohol. Die Motordrehzahlen liegen bei 6.000 - 8.000 U/min. Racing Outboards werden seit den 20er Jahren gebaut.

  • » Stock-Outboard-Motoren, auch als "stock outboard", "utility" oder kurz "stock" bezeichnet, sind erst einmal ganz normale, serienmässige Gebrauchsmotoren (service engines). Sie werden jedoch bereits herstellerseitig mit höher untersetzten, strömungsgünstigeren Rennunterteilen (racing lower units) ausgestattet. Die benötigte Propellerdrehzahl wird also - im Gegensatz zu den "Racing outboards" - nicht durch einen hoch drehenden Rennmotor, sondern durch ein höher untersetztes Getriebe erzielt. Sämtliche leistungssteigernde Manipulationen sind in den Stock-Klassen strikt verboten. Die Motoren laufen mit normalem 2-Takt-Kraftstoff (Benzin-Öl-Mischung). Die Drehzahlen liegen bei 4.000 - max. 6.000 U/min. Stock Outboards kommen erstmals Ende der 40er Jahre auf.

König Stock and Racing MotorsDie Racing Outboards erzielen deutlich höhere Geschwindigkeiten. Daher treten Racing Outboards und Stock Outboards in den Rennen nie gegeneinander an, sondern werden in getrennten Klassen gefahren. Der optisch auffälligste Unterschied zwischen diesen beiden Motorengruppen: Rennmotoren sind offene, unverkleidete Aggregate, während der Motorblock von Stock-Outboards dagegen meist mit einer geschlossenen Haube verkleidet ist, deren unterer Teil bei Rennen jedoch häufig abgenommen wird.


Abb. rechts: Titelblatt einer Werbebroschüre von 1955. Dieter König aus Berlin produziert die leistungsstärksten Rennmotoren der 50er Jahre. Seine Firma liefert Stock und Racing Outboards, die bis heute einen legendären Ruf geniessen.

 

Besondere Motorenarten

O. F. Christner in seiner Werkstatt (1952)Eine dritte Motorenart, die zwischen diesen beiden Hauptgruppen liegt, ist die Gruppe der » Modified-Stock-Motoren. Wie die Bezeichnung bereits verrät, handelt es sich dabei um Stock-Motoren, die mit speziellen Tuningteilen modifiziert und auf das Verbrennen von Methanol-Alkohol umgerüstet werden. Damit sind sie für "Stock-Outboard"-Rennen nicht mehr zugelassen. Sie fahren deshalb in den "Racing Outboard"-Rennklassen.

Foto links: O. F. Christner, der Besitzer der Firma Quincy Welding, wird durch Modifikationen von Mercury-Stock-Outboards berühmt. Außerdem baut er eigene Rennmotoren. Das Werkstattfoto (1952) stammt von quincylooperracing.us.

Nicht ganz so einfach ist eine Definition der » Cottage-Racing-Motoren. Es handelt sich hier nicht um eine spezielle Motorengattung, denn für die (inoffiziellen) Cottage Races wurden sämtliche Motoren verwendet, die billig und einfach verfügbar waren. Insofern ist der Übergang sowohl zu den Stock-Motoren als auch zu den einfachen Alltagsmotoren ("fishing engines", "service engines") recht fliessend.

 

The Big List - das Gesamtverzeichnis aller US-amerikanischen Outboard-Motoren

Seit der Erfindung des Außenborders bis Ende der 60er Jahre wurden allein in den USA mehrere tausend verschiedene Außenbord-Motorentypen hergestellt. Diese Rubrik schliesst daher mit der "Big List", einem riesigen » Gesamtverzeichnis von weit über 4.000 Außenbordmotoren bzw. Typenvarianten, die zwischen 1914 und 1969 bei fünfzig verschiedenen US-amerikanischen Herstellern produziert wurden. Diese Liste düfte das umfassendste Outboarder-Gesamtverzeichnis sein, das im Internet zu finden ist. Ein solches Mammutprojekt erfordert enorm viel Recherche und Zeit. Darum weist die Liste noch einige Lücken auf. Wenn ihr fehlende Daten beisteuern könnt, » schickt sie uns bitte zu!

 

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Zuletzt aktualisiert am Montag, den 22. Oktober 2012 um 16:14 Uhr