Damit hat man immer noch eine Höhenverstellung von ca 5mm und eine Tilt-Variation von +/- 5°, was völlig ausreichend ist für eine Anpassung an unterschiedliche Wasseroberflächen. Die Faustregel dabei folgt ein wenig dem Original: negativ, also nach hinten gekippt bei unruhigem Wellengang, neutral bis positiv bei ruhiger oder spiegelglatter Oberfläche.
Für eine Motorhalterung mit größeren Verstellmöglichkeiten wird man um eine Metallkonstruktion nicht herumkommen, weil eine Holzkonstruktion zu massiv geraten würde.
Was fehlt noch an Bauteilen, die aus Sperrholz gebaut werden? Kniebrett, Lenkradhalterung, Technikbrett. Hier wurde eine Kombination aus Lenkradhalterung und Kniebrett realisiert, die es ermöglicht, das Cockpit in kürzester Zeit vollständig auszuräumen durch nur drei Schrauben. Dazu wurde ein Brett aus 3mm FSH zugeschnitten mit einer Breite entsprechend dem Abstand der äußeren Stringer und einer Länge von Transom zu Spant 2 abzüglich einem Zentimeter, was in dieser Ausführung 12x22cm ergab. Dieses Brett soll vollständig auf allen Stringern aufliegen und benötigt deshalb zwei Einschnitte von ca 5,5cm für die Stützknie am Heck.
Für das Steuerrad ist ein kleines Brettchen von ca 6-7cm Länge und 3cm Breite ausreichend, das an den kurzen Seiten so schräg geschliffen wird, dass es am Spant oben und unten auf dem Kniebrett glatt aufliegt. Zur Erhöhung der Festigkeit wird in den Winkel zwischen Steuerbrettchen und Kniebrett eine entsprechend geschliffene Dreiecksleiste eingeklebt und von unten mit einer kleinen Schraube zusätzlich gesichert. Abschließend werden noch zwei Bohrungen gesetzt am Ende des Kniebretts, so wie hier gezeigt.
Sind die beiden Boards so zusammengebaut, können sie gebeizt und lackiert werden, einschließlich der Einschnitte und Bohrungen. Nun können die Befestigungselemente eingebaut werden: das Board rastet am Spant 2 unter einer kurzen Leiste ein, und wird hinten am Heck durch zwei Metallschrauben in zwei Muttern fixiert, die mit Epoxykleber am Boden verklebt wurden. Beim gezeigten Beispiel wurden zwei Krallenmuttern verwendet, deren Einschlagspitzen mit einer Zange flachgedrückt wurden und statt mit Epoxy mit BeliCell verklebt wurden, einem Kleber, der durch Feuchtigkeit aufschäumt und die Muttern einhüllt. Der exakte Sitz dieser Muttern wird anhand der Bohrungen des Boards festgelegt - jede Ungenauigkeit wird mit einem schiefsitzenden Board belohnt.
Auf das Steuerbrett gehört natürlich auch ein stilgerechtes Lenkrad. Das kann man entweder als Bausatz oder Fertigteil kaufen, oder mit ein bisschen Arbeit selbst herstellen. Für die hier gezeigte Variante wurde zuerst ein Materialsandwich aus 2x 0,8mm FSH (Rest von Beplankung) und 2x 1,5mm Polystyrol hergestellt, auf das dann ein Ausdruck eines Lenkrads aufgeklebt und mit der Laubsäge ausgeschnitten wurde. Danach kann man das Lenkrad mit Feile und Schleifpapier abrunden und glätten, um es zu grundieren und zu lackieren.
Zum Technikboard: hier sitzt des Herzstück der Steuerung, und damit unter Sicherheitaspekten das Teil mit der größten Relevanz - das Servo mit der Seilscheibe. Entsprechend der Bedeutung und unter Berücksichtigung der beachtlichen Zugkräfte muss hier eine solide Konstruktion realisiert werden für die Boardbefestigung und die Halterung des Servos. Im gezeigten Beispiel wurde eine Kastenkonstruktion mit ineinander verzapften Seitenteilen gebaut, die dann in das Board eingelassen und verleimt wurde. Die Drehachse des Servos ist mittig und mit einem Abstand 4cm zum Spant 1 positioniert - dem Radius der Seilscheibe plus einem halben Zentimeter. Die zusätzlichen Ausschnitte im Board dienen zur Durchführung von Kabeln und Klettverschlüssen für den Fahrakku.
Die Befestigung des Baords im Boot erfolgt genauso wie beim Kniebrett ("Kneelingboard") mit einer "Nase am Spant 2 und zwei am Boden verklebten Muttern. Holzschrauben an belasteten Elementen sind möglicht nicht zu verwenden, weil Feuchtigkeit in die Bohrungen kriecht und das Holz quellen lässt.