Eines kurz vorweg: das wird ein etwas anderer Baubericht, deshalb auch gleich als Anleitung bezeichnet. Es wird viel Text geben, aber auch zahlreiche Bilder mit dem Ziel, am Ende eine vollständige Doku mit Plan, Stückliste etc. für einen erfolgreichen Nachbau bieten zu können.
Fragen, Kommentare und Antworten bitte in diesem separaten
Kommentarthread!
Here we go - das Original
und der Prototyp - die VO 13 Foo Ling Yu
Die Foo-Ling ist ein Entwurf des Konstrukteurs und Rennbootfahrers Harold „Hal“ Kelly und weist einige Besonderheiten auf, die baulich jedoch problemlos zu bewältigen sind.
Basierend auf den zur Verfügung stehenden Zeichnungen bei
www.boatsport.org entstanden diese Bauanleitung und Zeichnungen im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes 152vo.org mit dem Ziel, eine neue Klasse zu erschaffen, die auf historischen Vorbildern basiert, mit wenigen Regeln auskommen kann und ihren Schwerpunkt im Miteinander haben soll. Materialschlachten sollen bewusst vermieden werden und auch die Rennen sollen sich an ihren Vorbildern orientieren.
Im vorliegenden Maßstab 1:5,2 ist die 11ft große Foo Ling mit 645mm Rumpflänge einerseits vom konstruktiven und baulichen Aufwand her überschaubar, bietet andererseits aber aufgrund ihrer Größe und Bauweise ausreichend Platz für den „unsichtbaren“ Einbau der RC und Antriebskomponenten.
Das sind im einzelnen der 2-Kanal-Empfänger, in der Regel im 2,4 GHz Bereich, ein Drehzahlsteller, auch Fahrtregler genannt, Lenkservo und Antriebsakku.
Die Lenkung erfolgt wie beim Original über eine Seilzugsteuerung: ein hochfestes Seil, am Rumpf befestigt, führt zum Außenbordmotor, von dort über eine Umlenkrolle zu einer Seilscheibe, die auf dem Lenkservo sitzt, und geht nach 1,5 Windungen zur anderen Seite des Antriebs, wo es über eine zweite Umlenkrolle zum zweiten Befestigungspunkt am Rumpf läuft.
Die Foo-Ling ist aus wenigen Teilen und Materialien aufgebaut:
- drei Spanten sowie der Spiegel aus 3mm Birkensperrholz
- Beplankung aus 0,8mm FSH (Flugzeugsperrholz, wasserfest, „tegofilmverleimt“)
- Längsleisten aus Kiefer in verschiedenen Querschnitten
- wasserfester Holzleim
- wasserlösliche Beize
- Baubrett von min. 70 x 30 cm und eine10x10x1000mm Kiefernleiste
- Bootslack und die dazugehörige Verdünnung
- und die unumgängliche Pilotenfigur
und natürlich der Bereich Technik: Motorhalterung, Außenborder, Servo, Seiltrommel, Akku und Halterung, Empfänger, Umlenkrollen etc.
Für den Bau sind nur wenige Werkzeuge nötig:
- Laubsäge
- Cutter
- Schleifklotz mit unterschiedlichen Körnungen
- 10 – 20 Klammern
Alles weitere kann die Arbeit erleichtern und beschleunigen, ist aber nicht zwingend erforderlich:
- elektrische Dekupiersäge
- kräftige Schere
- Minihobel
- Holz- und Schlüsselfeilen
- Elektrisches Multitool / Minibohrmaschine
- Tesa Krepp
- Sekundenkleber
Dazu kommen dann Schraubendreher, Innensechskantschlüssel, Löteinrichtung etc für den Einbau von Antrieb und Steuerung.
Spanten und Teile
Man beginnt in der Regel entweder mit einem fertigen Spantensatz oder aber den entsprechenden Ausdrucken, die auf 3mm Birkensperrholz übertragen und dann ausgesägt werden genauso wie die benötigten Ausbau- und Hilfsteile.
Vor Baubeginn müssen Spant 2 und die dazugehörige Verstärkung miteinander verleimt und dann mit den markierten Bohrungen versehen werden, die später der Aufnahme der Not-Aus Stecker dienen.
Der Bau der Foo Ling erfolgt über Kopf. Aus diesem Grund besitzen die Spanten Verlängerungen, die als Füße und zur Befestigung auf der Helling dienen und beim Lösen des Rohbaus abgetrennt werden.
Diese Anleitung ist stark am Original orientiert. Kelly hat für die Foo Ling detaillierte Angaben zu den drei großen Bauabschnitten für den „Rohbau“ geliefert, die auf der Helling „kopfstehend“ erfolgen:
Das Grundgerüst der Foo Ling wird auf einem Baubrett, auch Helling genannt, aufgebaut. Es ist extrem wichtig, dass hier genau gearbeitet wird, weil durch kleine Baufehler an dieser Stelle die Fahreigenschaften der Foo Ling von exzellent bis unfahrbar variieren können.
Deshalb: besorgen Sie sich ein Baubrett, das absolut (!) gerade und verzugsfrei ist, wobei Sie die Luxusvarianten aus dem Modellbaukatalog mit aufgedrucktem Millimeterraster oder auch eine Multiplexplatte, Spanplatte oder Siebdruckplatte aus dem Holzhandel oder Baumarkt wählen können. Hier wurde eine 18mm Multiplexplatte verwendet für ca 5 €