Ein Nachtrag zum NOT-AUS.
Bin mit Jo in Kontakt gewesen, und da kam folgende raus:
>>Ist der separate NOT-AUS 100%ig Pflicht?
Ja. Das ist keine Erbsenzählerei oder Kleingärtner-Posse, sondern hat einen wirklich umfangreichen Hintergrund. Überleg dir z.B. Folgendes: Competition, Boot flippt, Regler spinnt, irgendwer (und ich meine IRGENDwer) fährt mit dem Ruderboot raus und soll das Boot bergen. Derjenige hat in diesem Moment nur EINE einzige Anweisung: zieh als allererstes die ROTE Kabelschlaufe RECHTS VORNE im Cockpit - und erst DANACH nimmst du das Boot aus dem Wasser! Der darf nicht mit dem Boot rumhantieren, solange diese Schlaufe nicht abgezogen ist. Ich habe selber schon live miterleben müssen, wie sich jemand wegen laufendem Motor die Pulsadern am kompletten Unterarm (wirklich vom Handgelenk bis fast zum Ellbogen hoch!) mindestens 20-fach aufgeschnitten hat und daraufhin mit dem Notarzt und Blaulicht abtransportiert wurde. Das ist schon schlimm genug, aber dann geht es weiter... in dem Augenblick geht nämlich sofort die rechtliche Frage nach der Haftung los: warum ist das passiert, wurden Regeln verletzt, wer ist der Veranstalter, greift die Veranstalterhaftpflicht, warum durfte das Boot ohne Not-Aus aufs Wasser, wer hat das warum genehmigt, liegt grobe Fahrlässigkeit vor? Etc.pp. Das zieht einen Rattenschwanz nach sich... und die konkrete Veranstaltung wird eh schon mal sofort wegen fehlender Sicherheitskontrollen beendet.
Natürlich könnte man in bestimmten Fällen (wie bei dir) auch ein anderes Kabel ziehen. Natürlich würde das genauso zuverlässig den Motor abschalten. Aber das lässt sich blöderweise nicht allgemein gültig definieren. Und das würde dann letztlich dazu führen, dass jeder Teilnehmer wissen müsste, welches Kabel er in welchem Boot zu ziehen hat (weil jeder irgendwann mal im Rettungsboot sitzen wird). Dazu kommt: wenn du dann das falsche (Plus-)Kabel abziehst und - nur als Beispiel - z.B. eine externe (Minus-)Ladebuchse verkabelt hast und sich diese beiden dann nach dem Abziehen berühren... dann knallt es erstmal wie irre und im Zweifelsfall brennt dein Boot bzw. explodiert der LiPo. Hast du mal versehentlich Plus und Minus bei einem LiPo verbunden? Da fliessen in dem Moment gigantische Ströme, die weit im dreistelligen Bereich liegen. Die sind so gigantisch, dass in Sekundenbruchteilen(!) die Goldkontaktstecker wegschmelzen.
Also lautet IMMER die Grunddevise: Safety first - alles andere ist nachrangig. Wir wollen auf jeden Fall (weitestgehend) gewährleisten, dass a) jeder sein Boot wieder heile mit nach Hause nimmt und b) niemand verletzt wird. 90% der Regeln kommen einzig nur aus diesem Grund zustande.
Auf der anderen Seite steht das (in diesem Augenblick zweitrangige!) Problem der evtl. zu langen Kabel zwischen Regler und Akku. Der Not-Aus verlängert die Kabellänge ja in jedem Fall, bei jedem Boot. Aber da gibt es Abhilfe in Form von Zusatzkondensatoren am Reglereingang. Da kommen dann ein paar zusätzliche (superschnelle) Low-ESC-Abblock-Kondensatoren zwischen die beiden Eingangsleitungen. Danach vertragen die Regler auch 50cm Kabellänge zwischen Eingang und Akkuausgang.
Wir bemühen uns sehr, das ganze Regelwerk so locker wie irgend möglich zu fassen (tatschlich sind die Regeln in anderen Klassen um ein Vielfaches(!) umfangreicher!). Es darf dabei nur nicht die Sicherheit der Boote und der Piloten auf dem Spiel stehen.
LG, Jo
So, nun ergibt sich bei mir das Problem, dass ich auf ca 60cm mehr Kabellänge kommen würde
Oder ich muss das gesamte Konzept umwerfen
Lasst mal eure Meinungen hören