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THEMA: Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013

Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 17:41 #1

  • Jo_S
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Vor einigen Monaten wurde ich von Sebastian Vees (Produktmanager bei Graupner) gebeten, eine "Wunschliste" einzureichen, welche GTX-Modifikationen wir uns für die 152VO-Klasse wünschen würden. Nachdem ich noch vor gut einem Jahr mit meinen Verbesserungsvorschlägen beim Graupner-Vertriebschef auf völlig taube Ohren gestossen bin, war ich hocherfreut, dass wir nun durch Sebastian die Möglichkeit haben, Produktänderungen mitzugestalten. Die Liste war ein recht langes "Komplettpaket": angefangen von schräg stehendem Motor (= geringerem Flexwinkel) über neue Kupplungen und Lager bis hin zu teflongelagerten Wellen, vernünftigen Druckscheiben, gelagerter Lenkachse, vernünftigen Motoren, etc. pp.

Letzte Woche erhielt ich die ersten beiden Vorserienmuster zur Begutachtung (sie werden bereits mit der nächsten Lieferung in den Modellbaugeschäften zu finden sein). Ich war äusserst neugierig, welche Vorschläge umgesetzt wurden - und an dieser Begutachtung will ich euch hier und jetzt teilhaben lassen. Also wurden die ABs gleich mal in alle Einzelteile zerlegt.


1. Aufbau

Am grundsätzlichen Aufbau hat sich auf den ersten Blick kaum etwas geändert, das Konzept wurde beibehalten. Vorab zwei Bilder der zerlegten Antriebe:

a) der GTX-650:



b) der GTX-500:




2. Motor:

Auf den ersten Blick sind die neuen GTXe äusserlich nicht von den alten zu unterscheiden: identisches Gehäuse, identisches Material (fasergefüllter Kunststoff). Das ändert sich schlagartig, sobald man die (unveränderte) Haube abnimmt: die alten Mabuchi SPEED-Bürsten sind eliminiert, die neuen GTXe werden ab sofort von den Graupner HPD-Hochleistungs-BLs befeuert.

a) Im GTX-650 ist ein wahrer Bolide verbaut: der neue HPD 2948-3760 7,4V:



Die Typenbezeichnung verrät: es ist ein 3760-kV-BL mit 29mm Gehäusedurchmesser und 48mm Rotorlänge. Die Gehäuselänge beträgt 63mm (nicht 58mm, wie bei Graupner angegeben!) - damit passt er gerade noch unter die GTX-650-Haube.

Der Motor ist ein 4-Poler mit einem Betriebsspannungsbereich von 7.4 bis 24V. Seine Leistung ist herstellerseitig mit satten 2000 Watt angegeben, seine Strombelastbarkeit mit 105 Ampere. Also ein echtes Kraftwerk - oder eine typisch chinesische Blenderangabe? Bei 24V / 105A hat der Motor eine Eingangsleistung von über 2,5 kW. Wenn wir positiv unterstellen, dass er bis an die Grenze seiner Belastbarkeit einen hohen Wirkungsgrad von über 80% beibehält, erscheinen die 2kW Ausgangsleistung durchaus realisierbar. Und das bei nur 177 Gramm - nicht schlecht, Herr Specht.

Wir sollten uns allerdings hüten(!!!), diesen Motor im GTX-650 an mehr als 2S / 7,4 V zu betreiben, da die dünne Flexwelle (auch weiterhin 2.5mm) und die hohe spezifische Drehzahl (3.760 kV) sonst schnell eine finale Kernschmelze produzieren würden. An 2S wird dieser BL also - realistisch betrachtet - max. gute 600 Watt Abgabeleistung produzieren. Das ist mehr als genug für unsere VO-Racer. Der Motor kostet im Einzelkauf 121,80 €.

b) Im GTX-500 ist der kleine Bruder tätig: der neue HPD 2928-3190 7,4V:



Da möchte man gleich erst mal schreien: hurra, endlich ist dieser dicke, lahme, schwere SPEED 500 eliminiert! Der "Neue" ist ebenfalls ein 4-poliger 29mm-Motor mit 28mm Rotorlänge und 3190kV spezifischer Drehzahl. Gehäuselänge 43mm (nicht 38mm, wie bei Graupner angegeben!). Der Betriebsspannungsbereich beträgt 7,4 bis 27 V bei maximal zulässigen 45A Stromaufnahme. An 2S können wir also mit rund 270 Watt Abgabeleistung rechnen. Allemal genug für die kleinen VO-Flundern wie Minimax und Yellow Jacket. Der Motor kostet im Einzelkauf 79,50 €.

Allerdings haben wir bei diesem BL-Motor ein kleines Problem mit dem Yardstick: die spezifische Drehzahl ist für uns relativ ungünstig gewählt. An 2S dreht der Motor im Leerlauf 23.600 rpm. Um den Yardstick auszuschöpfen, müsste also ein 41mm-K-Prop montiert werden - auf den GTX-500 passt aber maximal ein 33er, evtl. noch ein abgeschliffener 34,5er. Bei 3S kommen wir dagegen schon auf 35.400 rpm Leerlauf. Da würden wir also bereits ab 27.6mm Propdurchmesser den zulässigen Yardstick überschreiten... und so winzige Props sind auch für kleine VOs nicht empfehlenswert. Diese Motorisierung passt also nicht in unser Raster - schade, da es gerade bei den ganz kleinen ABs wenig Alternativen auf dem Markt gibt.

(Anm.: auf Rückfrage teilte Sebastian mit, dass der GTX-500 und 650 "leer" geliefert wird. Die beiden Motoren stellen lediglich eine Empfehlung dar. Das halte ich für die richtige Strategie - so kann jeder den Motor seiner Wahl verbauen, je nach Lust und Geldbeutel. Der etwas anders gewickelte 2928-3750 käme z.B. an 2S mit einem 33er 3-Blatt K-Prop deutlich näher an den zulässigen Yardstick.)
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Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 18:01 #2

  • Jo_S
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3. Die Flexwelle

ist unverändert eine 2,5er Flex, nun allerdings in einem Teflon-Liner gelagert. Einerseits möchte man spontan ausrufen: "Hurra, wir wurden endlich erhört!" Aber dieser spontan positive Eindruck wird durch eine Einschränkung getrübt: die 2,5mm-Flex steckt in einem 2,6/3.0mm-Liner... also extrem wenig Luft bei gerade mal 0,2mm Wandstärke des Teflonröhrchens. Wie lange hält das wohl?



Im Foto oben erkennt man, wie eng die Flexwelle im Teflonliner sitzt. Bei unseren GTX-Umbauten haben wir deshalb durchweg auf 4.0mm-Teflonröhrchen mit 3.0mm Innendurchmesser (0,5mm Wandstärke) gesetzt. Mehr Luft, 250% dickere Wandung. Und auch diese Liner scheuern sich nach einiger Zeit durch - aber halt nicht so schnell. Man muss dann allerdings zusätzlich den Flexkanal auffräsen, damit der dickere Teflonliner reinpasst.

Das ist gleichzeitig auch die Erklärung, warum Graupner so ein dünnes Teflonrohr einsetzt: Änderungen an Spritzgusswerkzeugen sind sehr teuer, das 3.0mm-Teflon passt in den (unveränderten) Wellenkanal. Und da es Graupner momentan finanziell eh nicht geade gut geht, ist verständlich, dass man nicht ausgerechnet bei einem Nischenprodukt in neue Werkzeuge investiert.

Was ist also von dem neuen Teflonliner zu halten? Ich sag's ganz ehrlich: ich persönlich würde auch weiterhin den Kanal auffräsen und das dickere Teflonrohr einsetzen. Aber zumindest hat Graupner reagiert und damit dem Einsteiger eine (nicht ganz ideale) Lösung geboten, auf den bislang zwingend notwendigen Teflonumbau verzichten zu können.

Die bisherige Stahlkupplung an der Motorseite wurde durch eine identische Alukupplung ersetzt. Die Flexwelle wird auch weiterhin mit einer Madenschraube geklemmt. Hier hätte ich mir eine Vierkantkupplung (wie K&B, REK, Hyperformance) gewünscht: sie erlaubt Längenänderungen der Flex unter Last und kann die Flexwindungen nicht durch Klemmung beschädigen.

Das Endlager bei beiden GTXe sieht rein äusserlich erst einmal unverändert aus:



Innen sieht man jedoch eine silberne Lagerbuchse, die vorher nicht vorhanden war - Material unbekannt. Laut Auskunft von Graupner soll sie Aufschwingen der Welle entgegen wirken. Ob die neuen Lager damit auch belastbarer sind, muss erst noch getestet werden. Die alten Lager - Stahl in Messing - hielten bei den hohen BL-Drehzahlen nicht allzu lange. Aber auch hier gibt es etwas Positives zu vermelden: Sebastian Vees will sich dafür einsetzen, dass die Lager in Zukunft als Ersatzteil erhältlich sind. Dann können ausgeschlagene Lager endlich ausgetauscht werden. (Anm.: bisher gab es nur die Flexwelle mit dem aufgeklebten Stahl-Endstück als Ersatzteil. Das weichere und schneller verschleissende Messing-Gegenstück, das als Lager dient, war dagegen nicht einzeln erhältlich.)
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Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 18:14 #3

  • Jo_S
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Die AB-Aufhängung

ist nun beim GTX-500 und 650 identisch: beide verwenden die Befestigungsplatte des bisherigen GTX-650. An dieser Stelle erleben wir wieder eine Überraschung...



... Graupner ist tatsächlich dem Wunsch nachgekommen, die Stahlachse nicht länger im Kunststoff zu lagern, sondern ein (nahezu spielfreies) MS-Rohr einzubauen. Diese Operation können wir uns also in Zukunft sparen. :top:

Positiv fand ich auch dieses kleine Detail am Rande:



die Motorbefestigungsschrauben (innen und außen) wurden von Zylinderkopf-Schlitz gegen Zylinderkopf-Inbus ausgetauscht. Zwar keine A2-Qualität, aber irgendwo muss die Kalkulation des Endpreises ja auch im Auge behalten werden.

Und nun, ganz zum Schluss, noch ein kleines, unscheinbares Detail, welches klar belegt, wie stark unsere 152VO-Rennklasse in den Entwickler-Etagen wahr- und ernstgenommen wird.
Preisfrage: was ist das? ;)



Wer als erster drauf kommt, erhält den 152VO-Ehrentitel "Checker des Tages"!
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Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 18:23 #4

  • Lex Verkuijl
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Na, ich halt mich da mal raus, bin ja vorinformiert .... :baeh:

Sieht alles Technisch fiel besser aus. Ich hoffe aber von ganzen Härzen das da noch Jemand ist in Kirchheim/Teck ab ende Märtz :kratz:
Gruss, Lex
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Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 18:31 #5

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Lex Verkuijl schrieb:
Ich hoffe aber von ganzen Härzen das da noch Jemand ist in Kirchheim/Teck ab ende Märtz :kratz:
Ja, dem schliesse ich mich voll und ganz an! Wäre schlimm, wenn wieder ein alter Traditionsbetrieb den Bach runter ginge.

Zumal m.W. auch noch ein komplett neu entwickelter GTX-480 folgen soll (mit schräg stehendem Motor), der ein echter Problemlöser für die ganz kleinen VOs werden könnte...
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Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 18:33 #6

  • DerDuke
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Das sind Montagepunkte für die Steeringbar...

wurde ja angekündigt
Grüsse vom
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Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 18:46 #7

  • gema1831
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this is really good news

Finally, a new motor for our propeller!
Gruss, Mark
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Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 18:47 #8

  • Jo_S
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DerDuke schrieb:
Das sind Montagepunkte für die Steeringbar...
... uuuuuuund: hier kommt der Checker des Tages! :tusch:


DerDuke schrieb:
wurde ja angekündigt
Ok, dann bin ich der Depp des Tages. :pfeif:

Richtig, Graupner wird eine Steeringbar (aus kohlefasergefülltem Kunststoff) als Zubehörteil anbieten. Artikelnummer und Preis sind noch nicht bekannt. Die Graupner-Steeringbar weist überigens frappierende Ähnlichkeit mit Ulmo's Lösung auf: an den vorderen Enden jeweils ein "Rechteck" mit drei Befestigungspunkten.

Ach ja, glatt vergessen: eine Preisauskunft zu den neuen / geänderten GTXen habe ich nicht vorliegen. Aufgrund der Einzelpreise der verbauten BL-Motoren (80 bzw. 120 €) kann man davon ausgehen, dass ein zweistelliger Gesamtpreis mit Sicherheit unrealistisch ist. Bleibt abzuwarten, ob die GTXe fortan für preisbewusste Turnigy-Fans auch ohne Motor erhältlich sein werden.
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Neuvorstellung: Graupner GTX-500 / GTX-650-Modifikation ab 2013 02 Feb 2013 19:10 #9

  • DerDuke
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Jo_S schrieb:
Sebastian Vees, der Produktmanager von Graupner, hat viele Ideen in die neuen ABs einfliessen lassen, die ich ihm als Verbesserungswunsch aus den 152VO-Reihen mitgeteilt habe. Sogar eine Steeringbar wird als Zubehör erhältlich sein.

Ich will kein Checker sein...
...wäre ich ein Checker, dann hätte ich nicht diese Probleme bei meinem Boot.
(zum Glück gibt es hier im Forum keine Deppen)
Grüsse vom
== Duke ==

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