"Mühsam nährt sich das Eichhörnchen - auch oder gerade im Sommer"

Es geht nur in kleinen Schritten voran: Bauhelling ist vorbereitet und die Ribs (Spanten), 7 an der Zahl, sind auf 3,0mm FSH mit Sprühkleber aufgebracht.

Rib 4, 5 und 6 sind in diesem Fall identisch. Wozu man 7 Spanten für den Rumpf benötigt, bleibt mir ein kleines Rätsel!



ALEX

abrauner schrieb: Das ist historisch bedingt: es hängt mit dem Alter des Plans und den damals verfügbaren Materialien zusammen. Wenn du dir die richtig alten Pläne anschaust (20er und 30er Jahre), stellst du fest: die hatten alle so eng beieinander liegende Spanten. Die brauchten sie auch für ihre Weissleim-Schrauben-Planken-Bauweise.

Erst als besseres Sperrholz und erste Epoxydsysteme aufkamen, verringerte sich die Spantenzahl drastisch. Und als in den 60ern das GFK folgte, gab's garkeine Spanten mehr.

Damals kannte man halt nur die traditionelle Bauweise. Da wurde nur nach Erfahrung gebaut. Und die Erfahrung sagte eben: "viele Spanten, viel stabiles Boot". Die verfügbaren Materialien hätten wahrscheinlich deutlich mehr vertragen, das wusste nur noch keiner. Zu der Zeit steckte das Ingenieurwesen noch in den Kinderschuhen. Statische Berechnungen waren die Ausnahme, an dynamische Berechnungen war noch gar nicht zu denken.

Ja, ja - viel hilft viel!

Zumindest reicht für die Beplankung 1,0mm FSH.

Mich schreckt nur die Sägerei etwas ab!

ALEX

abrauner schrieb:
Ach was, das schaffst du schon

Wir stehen dir bei

VollNormal schrieb: Nein, soweit heute noch rauszukriegen ist, gab es "vernünftiges" Material damals einfach noch nicht. Da wurde noch ganz konventionell gebaut, in alter Verdränger-Tradition. Entsprechende Erfahrungen gab es durchaus: es ist erstaunlich, wie modern die Profi-Boote schon Anfang der 30er aussahen. Und wie hervorragend die liefen - sie erreichten bereits in den frühen 30ern stolze 50 mph.

Ich habe vor einigen Monaten mal Rod und David gefragt, wieso Hal Kelly Glaslaminate unter seinen Booten vorschlägt, die heute keiner der "Original-Nachbauer" mehr nimmt. Die übereinstimmende Antwort war: weil unser Material damals so beschissen war, in keiner Weise zu vergleichen mit den heutigen Lacken und Harzen. Rod ging sogar noch einen Schritt weiter und sagte: hätten wir damals sowas wie West Epoxy und Polyurethan-Yachtlack gehabt, wäre niemals eine Glasmatte unter irgend ein Boot gekommen.

Ganz aufschlussreich für dieses Thema ist übrigens der Band IV von Bob Spelz' "The real runabouts". Da kann man die Entwicklung in der Bauweisen recht schön nachvollziehen.

Jo_S schrieb: Nun ja, Spruce und Oak haben sich in den letzten 100 Jahren nicht wesentlich weiter entwickelt.

Jo_S schrieb: Genau das meinte ich: überlieferte, erprobte Bauweisen. Und anfangs hat das sogar für's Rennen ausgereicht, weil die Anderen das auch nicht besser wussten/konnten.

Aus diesem Grund werde ich wieder, ganz traditionell, keine Glasmatte für den Rumpf verwenden.

Wie schon mehrfach beschrieben, setze ich wieder auf G4, macht den Rumpf absolut dicht und wasserfest. Und gibt eine super Oberfläche für das weitere Finish. Das Zeug ist sein Geld wert.

ALEX

Habe heute die Laubsäge geschwungen. Die Spanten sind damit ausgesägt.

Es fehlen noch die Aussparung für die Stringer und der Feinschliff.

Hier einmal die Spanten provisorisch aufgestellt:



ALEX

Sieht schon gut aus. Die Helling mit den Klammern ist auch eine gute Idee
Da warst Du ja richtig fleißig beim Söagen.