Jetzt geht es endlich ans Lackieren der «Miss Grace».
Als ersten Schritt nachdem (fast) alle Zubehörteile gefertigt und angepasst sind, habe ich den gesamten Rumpf mit
Spritzspachtel gesprayt:
Der Rumpf sieht - mit Ausnahme von ein paar wenigen Stellen - sehr gut vorbereitet aus. Es sind nur an wenigen Stellen noch kleine Fehler sichtbar, die ich noch ausbessern werde.
In den Trocknungszeiten zwischen den einzelnen Spritzspachtel-Gängen (ich habe alles zweimal gesprayt um eine gute Deckung zu erhalten) habe ich mich an der
LowerUnit zu schaffen gemacht.
Da ist mir gestern die Kavitationsplatte bei dem - dummen! - Versuch, sie etwas zu biegen, abgebrochen...:ohno:
Dieses Malheur nahm ich gleich zum Anlass, mir eine Lösung auszudenken, die Kavitationsplatte etwas höher zu setzen, so dass auch grössere Props zu montieren möglich sind. Da die Kavitationsplatte in der Originalfassung geteilt war, um die LowerUnit (LU) auseinander zu nehmen, musste ich ebenfalls zuerst eine geteilte Auflage anfertigen, die ich dann auf die noch verbliebenen Resten der originalen Platte klebte. Auf diese Auflage kommt dann die effetktive Kavitationsplatte, die aber demontierbar sein muss um die LU zur Wartung auseinander nehmen zu können.
Diese Teile fertigte ich aus 3mm dickem Alu, damit ich auch Gewinde schneiden konnte um das ganze zu befestigen.
So sah die LU aus, als ich die Auflage geklebt habe. Die verlängerte Kavitationplatte ist ebenfalls aufgelegt und verschraubt um die genaue Lage zu fixieren:
Nach ein wenig Feil- und Schleifarbeit (Alu ist diesbezüglich ja wirklich ein genialer Werkstoff: es lässt sich ungemein gut bearbeiten!) konnte man bereits das definitive Aussehen erahnen:
Der Schlitz, der in der Platte die LU umschliesst, ist auf der Fräse entstanden, der ganze Rest ist von Hand gesägt, gefeilt und geschliffen:
Schön sichtbar ist auch die vergrösserte Bohrung an der Motorplatte.
Auf dem folgenden Foto sieht man einen Spalt zwischen Auflage und Kavitationplatte...das liegt daran, dass diese noch nicht angeschraubt ist:
Nach dem Einpassen des Kühlwassereinlasses (den habe ich mit Loctite 486 (Fügen Welle-Nabe) eingeklebt) habe ich den ganzen AB wieder zusammengebaut, nicht ohne vorher alles gründlich zu schmieren und alle Schrauben mit Loctite 222 (Schraubensicherung) zu sichern:
So macht der AB richtig was her, finde ich. Jetzt warte ich noch auf den
Leopard-Motor, den ich mir als Zückerchen bestellt habe...der soll allerdings noch eine Weile ausbleiben, denn er ist nicht gerade an Lager...
Und dann brauche ich ja auch noch eine
Bowhandle!
Aus dem Original-Plan habe ich diese Zeichnung:
Quelle:
boatsport
Ich habe den Plan nicht massstäblich ausgedruckt oder genau vermessen, sondern nur anhand der Grössenverhältnisse eine ungefähre Berechnung gemacht. Die Bowhandle ist ja nicht ein vorgeschriebenes Bauteil, das wahrscheinlich auch bei den Originalen nicht genau so war wie im Plan vorgeschlagen. Da hat jeder die Handle genommen, die ihm passte oder die er sich leisten konnte/wollte.
Meine Berechnungen ergaben folgende (Ungefähr-)Masse im Modellmassstab:
Länge ca 55mm, Höhe ca. 15mm, grösste Dicke ca. 10mm
Also sägte ich aus einer 10mm-Alu-Platte ein Stück aus, das 55mm lang und 15mm breit war, zeichnete von Hand die ungefähre Form mit Filzstift und anschliessend mit einem Stahlstift auf und sägte bis nahe an die Markierungen aus:
Dann feilte ich die Aussenkontur und bohrte Innen der Kontur nach mit einem 2mm-Bohrer Loch an Loch:
Mit der Laubsäge sägte ich dann den Löchern entlang und erhielt bereits etwas, das wie eine Bowhandle aussehen könnte:
Diesem Rohling rückte ich mit verschiedenen Feilen zu Leibe und hatte schon bald ein Teil, das im Profil wie die richtige Handle aussah:
Vor dem nächsten Schritt hatte ich grossen Respekt - aber der war gar nicht nötig, denn die Arbeit ging weiter sehr reibungslos vonstatten.
Jetzt feilte ich die in der Aufsicht erkennbare zusammenlaufende Form und begann, als ich damit zufrieden war, mit dem Abrunden der Handle.
Und ehe ich mich versah war die Bowhandle auch schon fertig (und ich hatte wieder einmal vergessen, dazzwischen Fotos von den einzelnen Phasen zu machen...:Beule:):
Jetzt bürstete ich das Teil mit dem Dremel und einer Messingbürste und legte es auf den inzwischen trockenen Rumpf. Dort macht sie sich sehr gut:
...und so sieht meine «Miss Grace» jetzt aus: