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THEMA: Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013)

Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 08 Jan 2014 15:52 #1

  • Uwe Stehr
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Aller Anfang ist schwer. Die Seite www.152vo.de habe ich erst spät entdeckt und noch später dann den Bau eines 152vo Modells beschlossen. Eine „Dragonfly II“ sollte es werden, irgendwie gefielen mir die Flossen am Ende des Bootes sehr gut.

Leider habe ich vom Holzbootbau keine Ahnung, was ich aber mit genügend Selbstbewustsein (Selbstüberschätzung??) ausgleiche. So beschloß ich auch gleich auf dem Bigge Treffen 2013 mitzufahren, etwas optimistisch, wie sich später herausstellte.

Dadurch entstand ein gewisser Druck beim Bau und private wie berufliche Herausforderungen sorgten für zusätzliche Engpässe im Bereich Freizeit. So bleib die Dokumentation leider auf der Strecke. Aber Bilder vom Bau habe ich gemacht, und so schreibe ich den Bericht heute, mit dem Abstand eines knappen Jahres.

Der Plan
Die Vorbild Infos aus dem „Boat builders handbook“ von 1955 habe ich als erstes als pdf von der Seite www.svensons.com/boat/?p=RunaboutsOutboard/DragonFlyII heruntergeladen und ausgedruckt. Auf dem Kopierer alle Zeichnungen auf DIN A3 hochkopiert. Die Zoll Maße auf diese Kopien habe ich mit Hilfe des Umrechnungstools „152VO_ScaleCalculator.xls“ von www.152vo.org auf metrische Größen umgerechnet und ausgeschrieben, hierbei wird auf jeweils runde Maße auf- oder abgerundet. Anschließend die Rippen mit den metrischen Maßen in einem CAD Programm gezeichnet. Hierbei habe ich jeden einzelnen Spant auf ein DIN A3 Blatt gezeichnet um das ausdrucken jedem Kopierer zu ermöglichen.

Die Zeichnungen der Spanten sind unter www.152vo.de/index.php/forum/bauplaene/1...ur-dragonfly-ii.html als pdf zu finden.

Stringer
Für die Chines, Sheers und Battens und alle anderen Leisten habe ich Kiefernholz Leisten verwendet. Dieses Material habe ich bei www.heerdegen-balsaholz.de bestellt. Leider waren die benötigten Maße nicht lieferbar, so wurde die nächst größeren gekauft und auf der Proxon Kreissäge auf das gewünschte Maß gesägt.


Damit die Leisten beim Sägen nicht ausfransen habe ich ein feinverzahntes HM-Sägeblatt benutzt.


Die benötigte Breite wird mit der Maßschieber eingestellt, hier 7,5mm.


Alle Leisten werden vor dem Zusammenbau mit Clou Beize „Eiche“ (2525 eiche mittel), dem Vorbild entsprechend gebeizt. Die Leisten werden zum besseren Biegen angefeuchtet und mit Klammern und Klemmen während der Trocknungsphase des Weißleimes gehalten. Begonnen wird mit dem Kiel in der Mitte und von dort aus bis zum Rand.

Rippen
Für die Rippen und die Beplankung wird ausschließlich 3mm Birkensperrholz verwendet. Dieses habe ich bei www.heerdegen-balsaholz.de bestellt. Diese Teile werden vor dem Zusammenbau mit Clou Beize „Mahagoni“ (2/529 mahagoni gebeizt.


Die Zeichnung der Rippen wurden maßstäblich ausgedruckt, ausgeschnitten und mit Pattex Sprühkleber auf der Rückseite besprüht.


Ohne Ablüften wird die Zeichnung auf die zuvor gebeizte Sperrholzplatte geklebt.


Das Aussägen erfolgt mit einer Pendelhubsäge (Dekupiersäge)..


Zuerst grob in einzelne Rippen


Dann möglichst nahe an der Außenkante der Rippe.


Anschließend wird mit Hilfe eines Bandschleifers die Kanten verschliffen.


Das Ergebnis sieht dann so aus.


Ich habe die Spanten alle gleich fertig ausgeschnitten, ohne ein später zu entfernendes Ständerwerk für die Helling.


Anschließend wird mit der Pendelhubsäge und einer Schlüsselfeile die Aussparungen für Chines und Battens ausgearbeitet. Ein passendes Stück der Holzleisten wird dabei immer wieder eingepasst um die Maßhaltigkeit zu kontrollieren. Innen werden die Kanten mit der Minidrill und einem Scheifrondell bearbeitet.




Nach der Bearbeitung der Außenkontur werden nun die Innenkonturen herausgearbeitet. Hierfür bohre ich in alle Ecken ein 4mm Loch. So läßt sich das Blatt der Pendelhubsäge besser drehen.


Natürlich möglich dicht am Rand.


Ein großes 10er Loch dient zum Einfädeln des Sägeblattes. Von hier läuft der erste Schnitt in ein Loch der Ecke.


Nach dem Aussägen sieht das Ganze schon aus wie ein fertiger Spant. Nur geschliffen werden muß die Innenkontur noch.


Ein guter Tag Arbeit ist das auch dies erledigt und der Spantensatz weitgehend fertig


Die Verstärkungsrippe 4.2 ließe sich auch durch Bohren herstellen, aber auch hier habe ich mich für die Pendelhubsäge zur Herstellung der Ausschnitte entschlossen.


Fertig bearbeiteter Spantensatz.


Der Stem (Bug) ist aufwendiger. Zur Herstellung verwende ich eine 40mm x 8mm Buchenleiste.


Mit Sprühkleber wird die Zeichnung auf der Leiste befestigt.


Im Zentrum des gezeichneten Kreises wird als erstes ein 2mm Loch gebohrt. Dieses verschwindet später unter der Beplankung und ist nicht zu sehen. Es erleichtert aber die Herstellung der Rundung ungemein.


Als nächstes wird die Nut zum Einkleben der seitlichen Beplankung gefräßt. Hierfür verwende ich eine Oberfräse für Holz und einen 16mm HM Fräser. Mit einer Kante wird die Mittellinie und der Abstand zur Oberfläche eingestellt.


Damit da nix wackelt schiebe ich die Buchenleiste mit einem Stück Spanplatte durch den Fräser. Das ist langfristig auch besser für die Finger.


Durch umdrehen der Leiste und gleichen Einstellungen an der Fräse lassen sich zwei identische Nuten herstellen.


Zum Fräsen habe ich die Leiste lang gelassen. Für die nun folgenden Arbeitsschritte wäre sie hinderlich. Also säge ich sie mit etwas Übermaß ab.


Die Gesägte Seite fräse ich nun auf ihr endgültiges Maß. Mit eine Anschlagleiste richte ich den Stem waagerecht ein.


Mit dem 16mm HM Fräser wird dann die Rückseite plan gefräst. Das geht alles schneller als diese Zeilen geschrieben sind.


Auf die gleiche Art werden auch die Auflageflächen für den Kiel und Deckstringer eingefäßt.


Für die vordere Rundung wird nun ein 2mm Stab in die zuvor eingebrachte Bohrung gesteckt und der Stem eingespannt. Mit dem HM Fräser wird nun bis auf eine Tangente zum Kreis herunter gefräßt.


Nun kann der Stem gelöst, etwas gedreht und wieder eingespannt und erneut überfräst werden. Durch den Stift bleibt der Abstand zum Fräser immer gleich und es entsteht ein Vieleck.


Das geht in jedem Fall schneller als Sägen und feilen, speziell bei dem harten Buchenholz.


Das fertige n-Eck sieht schon sehr rund aus, weißt aber noch ein paar Zacken auf der Oberfläche vom Fräsen auf.


Diese Ecken schleife ich mit dem Bandschleifer weg. Auch die seitlichen Abflachungen und das Verrunden der Kanten gelingen damit sehr gut.


Nach dem Abziehen der Zeichnung ist der Stem fertig zum Beizen.


Den Stem habe ich mit Clou Beize „Teak“ (2528 teak) gebeizt. Dafür habe ich an der Rückseite einen Nagel eingeschlagen und den Stem in den Schraubstock eingespannt.


Weiter geht es mit den Spanten. Nachdem die Spanten fertig bearbeitet sind wird die Zeichnung abgezogen, was dank dem korrigierbaren Pattex Sprühklebers problemlos ist. Alle Schnitt- und Schleifstellen werden nun erneut mit Holzbeize behandelt und überschliffen. Die Verstärkungen in den Ecken der Rippen werden aus 0,6mm Birkensperrholz, den Maßen der Zeichnung im Artikel angepasst, ausgesägt.


….najaa, ein paar „Fertigungsvereinfachungen“ habe ich da schon gemacht….


Diese Ecken habe ich dann Teak gebeizt damit sie sich etwas von den Rippen abheben.


Diese Versteifungen habe ich vorne und hinten aufgeklebt.


Anschließend werden die Überstände abgesägt und mit den Rippen verschliffen.


Alle Rippen haben nun Versteifungsecken erhalten, bei Spant 2 eigentlich sinnlos, die sieht man später nicht.


Die Versteifungsrippe 4.3 wird an den Transom 4.2 geklebt. Hier liegt später der Boden der beiden Heckflossen und die AB Halteplatte auf dem Transom auf. Der Transom 4.2 wird erst später gebraucht.


Nun montiere ich die Haltekonstruktion für die Helling. Die bereits fertigen Rippen werden mit 6mm x 6mm Leisten an eine 16mm x 16mm Leiste geschraubt.


So lassen sich einfach gute Einbaupositionen finden und die Konstruktion später einfach abschrauben. Das minimiert das Risiko die Spanten beim Absägen zu beschädigen.


Die Löcher in den Leisten werden mit 2mm vorgebohrt, sie Splittern sonst leicht. Leiste und Spant werden natürlich nicht vorgebohrt.


Der fertig montierte Spant 2. Mit der Holzleiste wird er später auf das Hellingbrett geschraubt.


Auch der Stem bekommt eine recht komplexe Halterung. So lassen sich Kiel und Decksleiste montieren. Auch der Stem ist geschraubt.


Die exakte Lage der Haltekonstruktion ist in den Zeichnungen berücksichtigt !


So lassen sich die Rippen schön auf der Helling platzieren.
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Folgende Benutzer bedankten sich: Jo_S, Andy, diddytil

Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 08 Jan 2014 16:19 #2

  • Andy
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Das nenn ich mal eine andere Art von Dokumentation. Sehr schön beschriebene Bearbeitungsschritte zur Herstellung der Teile. Geräte wie Oberfräse und Bandschleifer hat natürlich nicht jeder Verfügung, aber das macht hier garnichts. Klasse, Uwe, dass Du trotz "very busy" hier einen Baubericht aufgemacht hast :top:

und wir würden uns sehr freuen, wenn wir Dich auch dieses Jahr an der Biggee treffen. :shakehands:
Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen
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Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 08 Jan 2014 16:28 #3

  • Uwe Stehr
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Hallo Andy,

das Treffen an der Bigge 2014 steht, Anmeldung ist erfolgt, Urlaub gebucht.
Diemal wird auch die "Deep Thought" laufen !!!

Ich hoffe auch die Baby Bullet "Chromite" bis dahin am Laufen zu haben.

...mal sehen, vielleicht sogar mit Eigenbau AB, ansonsten mit TFL....

Der Baubericht war versprochen, also kommt der auch (ein Jahr später....)
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Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 08 Jan 2014 16:31 #4

  • Andy
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:top: :top: :top:
Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen
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Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 08 Jan 2014 19:06 #5

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Hammerdoku! :top:
Na klar wird die "Chromite" fertig, keine Frage! Und am besten kommst du bereits ab Montag zur Bigge, da fahren wir dann nämlich schon mal das Wasser warm. :)
Keep the flat side on the water!
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Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 08 Jan 2014 22:24 #6

  • jan
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toll :1st:
Alt genug, um besser zu wissen,
Aber jung genug, um es anders zu machen


Jan
:rc:
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Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 08 Jan 2014 23:17 #7

  • Uwe Stehr
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Hallo Jo,

echt da ist schon ab Montag was los ...... :hops:
.......iss 'ne Idee, doll Urlaub habe ich eh noch nicht geplant, da schaue ich morgen mal ob sich das machen läßt. :mrgreen:
Einen Tag davor und einen dannach habe ich eh schon eingeplant.
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Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 09 Jan 2014 00:35 #8

  • Jo_S
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Uwe Stehr schrieb:
echt da ist schon ab Montag was los ...... :hops:
:yepp: :yepp: :yepp:
Haben wir letztes Jahr auch schon gemacht, das bringt's voll! 4 Tage abhängen, trainieren, Weinchen saufen, quatschen... Donnerstag kommen dann die ersten Leute... und dann die letzten drei Tage die Competition als krönenden Abschluss. Das ist dann schon richtig wie Urlaub. :freu1:
Keep the flat side on the water!
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Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 09 Jan 2014 00:41 #9

  • blechroller67
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:winken:

Hört doch mal auf sowas hir zu veröffentlichen :schwitz:

Ich wollte doch eigentlich meine Spitfire erneuern mit Stufe aber so wird das ja nie was.

Jetzt muss ich auch noch ne Dragonfly 2 basteln :bauen:

Junge ist das nen hüpsches Boot, wieder mit kleinem Cockpit so wie ichs mag.

Ich werde weiter gespannt zusehen, danke für diesen schönen Bericht :shakehands:

Die PDFs hab ich mir noch vor der "Zensur" runtergeladen, Danke auch dafür :shakehands:

weitermachen :winken:
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Baubericht Dragonfly II „Deep Thought“ (2013) 09 Jan 2014 13:45 #10

  • Uwe Stehr
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...ups, Zensur??? Habe ich da wieder was verdaddelt? Muß ich gleich mal gucken...

Ansonsten bin ich ab Montag dabei !!!! :bier: :rc: :bier: :rc: :bier: :rc: :hops:

Meinen Baubericht habe ich auch weitergemacht.


Die Helling

Als Helling kommt eine beidseitig weiß beschichtete, 22mm starke Spanplatte mit den Maßen 40cm x 70cm zum Einsatz. Aus heutiger Erfahrung würde ich die Platte mindestens 50cm x 100cm machen. Hier wird als erstes die Kiellinie (Mittellinie) des Bootes eingezeichnet. Hier noch mit Bleistift, das werde ich aber mit einem wasserfesten, dünnen schwarzen Filzstift nachholen.


Als nächstes wird der Anfang und das Ende des Bootes errechnet und aufgezeichnet. Hierbei leistet ein großes Geo-Dreieck gute Dienste. Im Fall der Dragonfly II: 567,5mm


Anschließend wird mit einem Bleistift die Lage der einzelnen Spanten auf der Platte aufgezeichnet.


Die Halteleisten der Rippen wirden nun auf der Helling ausgerichtet und darauf verschraubt. So lassen sich alle Teile mittels Schrauben wieder von der Helling lösen. Auf diese Weise lassen sich die im Vorfeld fertig bearbeiteten Spanten sauber ausrichten und es muß später keine „Hilfskonstruktion“ abgesägt werden.


Hierbei ist natürlich die Lage der Spanten und insbesondere des Stem exakt zu kontrollieren. Auch hier leistet das Geo-Dreieck gute Dienste.


Da der Stem quer zu den Rippen steht habe ich seine Außenkontur ebenfalls auf die Helling übertragen, so läßt sich seine Einbaulage gut kontrollieren.


Die Rippen haben bei der Montage eine Markierung der Mitte erhalten, das macht das Ausrichten einfach.


Mit dem Messen ist nun Schluß, das Rippengerüst steht auf der Helling. Ein erster Eindruck des späteren Bootes läßt sich schon erahnen.


Ein Vorteil der Schraubkonstruktion macht den Anfang. Der Stem wird vom Hellinggerüst abgeschraubt und kann so mit der Kielleiste und dem Deckbatten separat verklebt werden. Zum Ausrichten habe ich die Teile in den Schraubstock gespannt.


Der Stem mit den bereits montierten Leisten und dem demontierten Halter auf der Helling.


Auch die bottom battens habe ich zur Montage vorbereitet und passend angelängt


Der Zusammenbau beginnt. Als erstes wird der Stem mit den montierten Leisten wieder an den Halter geschraubt und winkelig ausgerichtet.


Der Winkel sollte sorgfältig kontrolliert werden, ansonsten werden Kiel und Deck schief.


Erster Ungemach, ungebogen steht die Decksleiste natürlich an und drückt so die Halterung nach oben. Das wird nun unter Spannuung montiert…..


…..was bei vier 3,5 x 35mm Spax kein Probelm darstellt.


Hier nun die Decksleiste unter Spant 2. Eigentlich nicht schlecht, so kann man noch gut den Weißleim in den Ausschnitt schmieren.


Weißleim ran, Holzkeil drunter und gut. Die erste Klebestelle sitzt. Der überquellende Weißleim wird natürlich noch abgestrichen.


Auch an Spant 2 das gleiche Bild. Das war mal einfach.


So sieht die Dragonfly II nach den ersten beiden Klebestellen aus. Irgendwie noch komisch….


Die Kielleiste wird mit Klemmen zum trocknen gehalten, auch das keine große Sache.


Auch die bottom battens machen keine Probleme, hier habe ich mit den äußeren begonnen und die inneren zuletzt montiert.


Zwischendrin immer mal Messen, lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Hier wird die Winkeligkeit des Transom kontrolliert. Auch ob er gerade ist. Hier werden ja noch Spant 4.2 mit Verstärkung 4.3 bündig angeklebt.


Kielleiste und bottom battens sind montiert, noch reichen die gekauften Klemmen leicht aus…


Nach dem trocknen sind die Klemmen schnell entfernt. Nun werden die Überstände der Leisten verschliffen. Hierzu leistet der Proxxon Winkelschleifer mit Fächerschleifscheibe gute Dienste.


Schwupp, sind die Überstände bündig mit dem Transom.


Zur Kontrolle wird nun die Verstärkungsrippe 4.2 mit Verstärkung 4.3 mit zwei Klemmen befestigt. Vor deren endgültiger Montage müssen aber erst noch die Chines und Sheers montiert werden.


Den supergenialen Tip mit den Kabelbindern habe ich genau zur richtigen Zeit gelesen. Dieser wurde gleich mit sehr gutem Erfolg beim Bau eingesetzt.


Am Stem reicht eine mittelgroße Kraftklemme um die beiden Leisten zu halten.


Sheers und Chines sind montiert. Jetzt sieht es schon richtig nach Boot aus….


Am Stern stehen die „oberen“ Leisten über. Das werden später die schicken Flossen der Dragonfly.


Am Stem habe ich die Leisten mit je einem kleinen Nagel zusätzlich fixiert, irgendwie traue ich reinen Klebeberbindungen nicht wirklich viel zu. Gut zu sehen: Die Leisten enden VOR der Einfräsung für die seitliche Beplankung.


(Fast) alle Klemmen und Kabelbinder sind weg. Man kann die schönen Linien der Dragonfly II schon erahnen.


Nun wird auch die Verstärkungsrippe 4.2 mit Verstärkung 4.3 zusammen mit den seitlichen Leisten für die Flossen angeklebt.


Die Innenseiten der Flossen habe ich vormontiert, auch die Rückseiten. Das ging so schnell das ich davon keine Bilder gemacht habe. Diese Teile werden gleichzeitig, unter Zuhilfenahme von Unmengen Klebeband, montiert.


Hier ein Bild von der anderen Seite die die Konstruktion dieser Teile zeigt. Zum Stern hin haben die Innenseiten eine 6x6mm Leiste erhalten um die Klebefläche zu vergrößern.


Der Weißleim ist trocken, die Bandagen sind entfernt, die Flossen sind dran. Das Rippengerüst der Unterseite ist soweit fertig.


Nun geht es an’s Schleifen. Eigentlich hatte ich damit gerechnet das das recht schnell geht, denn große Volumen habe ich da nicht zu entfernen. Dennoch war dies einer der zeitintensivsten Tätigkeiten. Aber es ist auch sehr schön diese ganzen Kanten in ein glattes Gerüst zu verwandeln.


So letztendlich war der Bug am aufwändigsten, beim dem Rest des Bootes lief es schon viel besser.


….aber ich hatte auch ein wenig Unterstützung. Die groben Vorarbeiten habe ich mit dem Deltaschleifer von Bosch erledigt, die Feinarbeiten von Hand.


Nun geht’s an die Beplankung. Um nicht gleich das schöne Birkensperrholz zu verschnippeln habe ich mir eine Schablone aus stärkerem Karton gemacht.


Die Umschlagseite hat ja schon in der Mitte ein „Schanier“, das habe auf Spant 1 gelegt und den Schnitt mittig auf der Kielleiste entlang geführt.


So kann man die linke und rechte Seite nacheinander ausschneiden und beides zusammengeklappt auf Spalte kontrollieren.


Damit ich den Umschlag und später das Sperrholz immer an der gleichen Stelle anlege habe ich am Beginn des Einschnittes einen Drahtstift eingebaut.


Der Einschnitt im Sperrholz erfolgt ersteinmal gerade auf der Pendelhubsäge.


Den Drahtstift, ein Nagel, habe ich dann umgedreht eingesteckt, so läßt sich das Sperrholz leichter einfädeln.


Einen solchen Stift habe ich auch am Stern eingebaut. Durch diese zwei Punkte ist das Sperrholz sauber fixiert und kann zum Bearbeiten jederzeit abgenommen werden.


Das mit beiden Drahtstiften fixierte Sperrholzbodenbrett. Ich hoffe man kann die beiden Stift erkennen. Nach dem Verkleben werde die Stifte entfernt und die kleinen Löcher verspachtelt.


Um die Außenkontur zu bearbeiten wird die Beplankung mit Klemmen seitlich fixiert. Das Sperrholz schmiegt sich gut an die Rundungen des Bootes an.


Die Außenkontur wird links und rechts mit einem Bleistift angezeichnet und mit ~3mm Übermaß zugeschnitten. So läßt sich die Beplankung besser an die Rundungen des Bugs anpassen.


Gemäß der Schablone werden nun kleilförmige Ausschnitte mit dem Cutter hergestellt und zur Kontrolle die Beplankung immer wieder aufgelegt.


Der fertige Ausschnitt in der Bodenbeplankung.


Nun wird die Beplankung aufgeklebt. Der Rand wird mit Klammern fixiert und entlang des Kiels zusätzlich ein paar Drahtstifte eingeschlagen.


Am Bug tritt die meiste Spannung auf, hier werden die größeren Klemmen und etliche Drahtstifte benötigt um alles in Form zu halten.


Nun sind alle Klemmen und ein paar Klammern im Einsatz. Gut zu sehen ist der geringe Spalt in der Beplankung. Das darf nun wieder in Ruhe trocknen.


Tags darauf, der Weißleim trocken, die Klemmen weg. Nur die Drahtstift leisten noch etwas Widerstand.


Die Überstände der Beplankung sind nun ein Fall für den Winkelschleifer mit der Fächerscheibe. Zumindest für’s Grobe.


Mit den Abschnitten der Beplankung werden nun auch die Flossen verschlossen. Die Größe der Anschnitte reicht dafür leicht aus.


Zum Schleifen der Seiten kommt auch wieder der Delta Schleifer zum Einsatz. Die Feinarbeiten erfolgen aber auch hier wieder von Hand.


Seiten und Bodenbeplankung ist verschliffen, Zeit für die Beplankung der Seiten.


Am Kiel überlappte die rechte Seite etwas die linke. Hier war also auch ein wenig beizuschleifen. Viel war’s nicht…..


Die Schleiferei wird gleich nachgebeizt. Selbst ohne Spachtel sieht das schon ganz passabel aus.


Für die Seitenbeplankung stelle ich mir auch eine Schablone aus Papier her. Die Kontur wird mit dem Finger durchgedrückt und grob zugeschnitten. Dann mit Kreppband am Rumpf fixiert.


Zwischendurch habe ich noch den halbrunden Ausschnitt für den AB hergestellt. Mit einem Schleifrondell und Minidrill war das schnell gemacht.


Die Schablone ist länger als das Sperrholz….. MIST…. Hier muß ich anstückeln, das mache ich gar nicht gerne. Aber es geht nicht anders.


Die mit Übermaß zugeschnittenen Seitenteile werden montiert. Unten halten Klemmen die Beplankung am Rumpf, oben Kreppband. Das klebt auf der frisch gebeizten Bodenbeplankung nicht gut. Aber viel hilft viel und so geht’s dann am Ende auch.


Mit der anderen Seite wird die Dragonfly II endgültig zur Mumie, besser war Ramses der 2te auch nicht eingewickelt.


Hier mal ein Detail der angestückelten Beplankung. Beide Stücke stoßen hier stumpf aneinander und wurden mit Weißleim bestrichen. Damit das hinterher fluchtet werden die Teile mit einem Sperrholzbrett und Klemmen fixiert. Dazwischen befindet sich ein Klebeband und zu verhindern das alles am Ende zusammenklebt.


Die gleiche Stelle nach dem mehrtägigen Trocknen. Man sieht noch das Klebeband auf der Klebestelle…..


…..und hier ohne das Klebeband. Die Stoßstellen haben die Beize stärker angenommen als die Fläche an sich. Das unterstreicht diese Stelle optisch auch noch….schöner Mist…


Umlaufend liegt die seitliche Beplankung aber sehr gut an, es ist zumindest kein Spalt sichtbar. Dies war meine größte Befürchtung. Die Überstände der Beplankung werden nun als nächstes entfernt.


Das ging mit dem Abbrechklingen Messer und Schleifklotz recht schnell. Da ist nun schon ein richtiger Rumpf auf der Helling.


So gaaanz plan ist auch die Stoßstelle in der seitlichen Beplankung nicht. Hier half nur vorsichtiges Schleifen von Hand um das alles zu egalisieren.


Nun zeigt sich ein kleiner Denkfehler meiner Konstruktion. Einfach „Abschrauben“ iss nicht. Man kommt an die Schrauben UNTER dem Rumpf ja gar nicht mehr heran. Aber die Hilfskonstruktion aus weichem Pappelsperrholz und die dünnen 6x6 Kiefernleisten sind schnell durchtrennt.


Die Rumpfschale ist von der Helling. Zeit die Dragonfly II anzumelden….
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