Zur Bauausführung:
Da ich nicht so geschickt mit der Säge bin und ein _wirklich_ symmetrisches Boot haben will, habe ich beschlossen, mir so viel wie möglich lasern zu lassen. (Ich bin halt nun mal ein Kind der Computer-Generation). Ich habe beschlossen, da ich so noch nie gearbeitet habe, das Ganze erst mal am Deck des Boots auszuprobieren: Ich möchte keine Wartungsluke rein machen, sondern lieber das ganze Deck bis zum Cockpit abnehmbar gestalten. Deswegen kann ich das "vorher" fertigen und dabei viel testen, was nachher auch beim Aufbau des restlichen Boots eine Rolle spielen wird:
- Qualität der gelaserten Teile und Umgang damit
- Technik des Aufbaus mit Helling und Bauform
- Anfertigung der Beplankung
Ich habe mir dafür
Formulor aus diversen Gründen ausgesucht:
- Sie haben Flugzeugsperrholz in 3mm und - nachdem ich es in der Hand habe - ausgezeichneter Qualität in der Auswahl
- Als Eingangsmedium wollen sie SVG, zu erstellen mit CorelDraw, Adope Illustrator oder Inkscape. Das Letztere ist eh schon auf meinem Rechner.
- Ich kann, nachdem ich was entworfen habe, das hochladen und sehe sofort, was das Lasern kosten würde. D.h. ich muss mir nicht umständlich ein Angebot geben lassen.
Die Preise kommen mir persönlich durchaus human vor: Bei meinem 3mm-Brett: Tego-verleimte Birke, ich habe 5 Schichten gezählt (können auch 6 sein) in Abmessung 384x384 15,80 Euro + Laser-Bearbeitung, die war bei mir für das Brett noch mal 15 Euro. Dazu kommt natürlich noch Versand.
Ich habe mir im gleichen Zug auch schon mal die Decksbeplankung lasern lassen - da wird Buche in 1, 1.5 und 2 mm kochfest verleimt angeboten. Das war aber eher (durch meine eigene Dummheit) ein Schlag ins Wasser - unten mehr.
Dann galt es erst mal einen Monat warten - auf Nachfrage warum gab es eine sehr freundliche Entschuldigung - die 1mm Buche war ausgegangen, normalerweise ginge das schneller. Ich erhielt die Bretter beiden jeweils zwischen dicken Pappdeckel, Kleinausschnitte, die im Produktionsbetrieb einfach rausfallen mussten (z.B. die rechteckigen Ausschnitte, die ich in die Bauhilfe gemacht habe, um besser Klammern anbringen zu können), kamen sauber in einem kleinen Plastikbeutel verpackt mit.
Wie man vielleicht sieht, habe ich den Laser nicht nur benutzt, um die Teile aus zuschneiden, sondern auch, um einzeichnen zu lassen, bis wohin die Decksauflage abgeschrägt werden muss und wo die einzelnen Decksbalken zum Liegen kommen. Ich konnte es natürlich kaum erwarten und hab das Ganze gleich mal zusammen gesteckt - im folgenden Bild steckt noch kein Tropfen Kleber und auch noch kein Strich mit der Feile:
Und damit kam der erste Schreck (wer das Bild genau ansieht wird es sehen): Warum sind die eingezeichneten Auflagepunkte für die Spanten ca. 1mm weiter auseinander als die Spanten breit sind? Die Lösung ist aber trivial und harmlos: Wenn man die "Schnittbilder" anschaut, die Formulor bereitstellt, sieht man deutlich, dass der Laser beim Strukturenschneiden Strukturen dünner als 1mm wegbrennt. Wohlgemerkt: Normalerweise schneidet er absolut exakt, kann aber einfach keine superdünnen Strukturen. Und die Decksbalken laufen da enorm spitz aus - da hat er die äußersten Spitzen weggebrannt. Praktisch nicht wirklich schlimm.
Fertig aufgebaut sieht das dann so aus:
Natürlich wollte ich dann auch gleich wissen, wie gut sich das beplanken lässt, und habe einen Riesen-Reinfall erlebt
Die Beplankung soll - wie im Original - aus einzelnen Streifen bestehen, die entlang der Batterns aufgenagelt (original) bzw. aufgeklebt (bei mir) werden. Die Batterns sind - von "oben" gesehen - je 4 cm auseinander. Dass ich durch die Wölbung breitere Streifen brauche, war mir klar - ich habe es für den innersten Streifen ausgemessen, da waren es 2 mm. Also sicherheitshalber um 3mm breiter machen - und das Ergebnis auch für die äußeren Streifen übernehmen, ungeachtet der Tatsache, dass die ja viel stärker gewölbt sind und der äußerste sage und schreibe um 6 mm breiter sein müsste
Da die Maserung halbwegs gleich aus schauen soll und von Brett zu Brett verschieden ist, kann ich die eigentlich passenden inneren Streifen auch vergessen. Und da haben wir den in meinen Augen größten Nachteil vom Lasern lassen: Wenn ich das ausgesägt hätte, hätte ich das Ganze wahrscheinlich nach dem ersten falschen Teil bemerkt und den Rest noch retten können. Zukünftig werde ich mir die Beplankung wohl weiterhin grob zulasern lassen, aber erstens mit großzügigerer "Zugabe" rund rum (Wegschleifen geht immer) und zweitens erst nach Aufbau des Spantengerüst: Da werden die Teile erst mal ausgedruckt, ausgeschnitten und hingehalten, bevor sie bestellt werden. Ich verbuche das als Lehrgeld.
Um die Gesamtwirkung der Buchen-Sperrholz-Beplankung mit Beize zu beurteilen, habe ich die "Fehlteile" gebeizt, grob beschliffen und mal mit Klammern an die Deckskonstruktion geheftet - ich denke, wenn da die endgültigen drauf sind, kann das richtig gut aussehen!