Auf der 4th-Official 152VORTC 2015 musste ich leider feststellen, dass die "Little Red Riding Hood" -nun, sagen wir mal- suboptimal läuft. Die taucht zwar wunderbar zum Figuren fahren (besonders beliebt: das eingesprungene Rotkäppchen - aus dem Stand die Nase senkrecht in die Luft, Schraube linksrum und gekonnt über Kopf abgelegt ...), anständig fahren ist damit aber kaum möglich.

Nach eingehender Analyse des Ist-Zustandes stand fest, um all die kleinen Fehler, die ich da eingebaut habe, zu beseitigen, muss ich die Karre im Grunde komplett neu aufbauen. Also kommt das Rotkäppchen jetzt ins Regal (auf das obere Brett, damit man die rote Unterseite auch gut sehen kann) und die YellowJacket MK2 wird auf Kiel gelegt.

Bevor ich die Entstehung des neuen Bootes zeige, erstmal eine Aufstellung, was ich dabei alles besser machen will:

Zu allererst mal das Gewicht. Das Rotkäppchen bringt fahrfertig etwa 1200 g auf die Waage, das ist viel zu viel. Ich will auf jeden Fall bei deutlich unter 1 kg landen, das Wunschgewicht liegt bei 800 g, mal sehen, ob das hinhaut.

Dann habe ich beim Bau gedacht, ich wüsste es besser, als der gute Herr Jackson, und habe das Unterwasserschiff umgestaltet:


Der Plan war, das Wasser unter dem Boot zu halten und dadurch den Auftrieb zu erhöhen. Leider haben sich die Leisten als kontraproduktiv herausgestellt, die saugen sich regelrecht im Wasser fest und bremsen das kleine Böötchen somit fürchterlich aus.

Ausserdem will ich die Fehler, die im Bauplan enthalten sind, verbessern. Da ist einmal der Spant 1, da stimmt was nicht. Auf dem Bild oben kann man einen dicken Buckel erahnen. Nachdem ich die Linien ins CAD geworfen und da ein bisschen an den Maßen herumgespielt habe, bin ich mir sicher, dass hier der Fehler steckt:


Offenbar hat der Zeichner als er die Maße aus der Offset-Tabelle übertragen hat nicht bedacht, dass der Spant 1 gegenüber den übrigen Spanten um 1 Zoll in der Vertikalen versetzt ist. Wenn ich das Maß entsprechend auf 2 5/8 korrigiere, strakt der Rumpfboden wunderbar.

Ein weiterer Fehler ist meines Erachtens bei Spant 3, und zwar bei den Decksauflagebalken:


Wenn man das Maß so übernimmt, ist zwischen dem Deck und dem Balken (auf dem das Deck eigentlich aufliegen sollte) 'ne knappe Handbreit Luft. Was da stattdessen stehen sollte, da bin ich mir noch nicht sicher, das kriege ich aber noch raus!

(Quelle für die Planausschnitte: www.svensons.com/boat/?p=HydroPlanes/yellowjacket)

Um das Gewicht zu reduzieren, ist diesmal Leichtbau angesagt. Die Spanten werden deshalb aus Pappelsperrholz gesägt. Sobald die Rumpfschale vollständig verklebt ist, tragen die sowieso kaum noch zur Stabilität bei, zumindest nicht bei unseren Maßstäben. Der Transom ist aus 2 mm FSH.

(Hier noch der falsch bemaßte Spant 1, man erkennt die deutlich zu starke Krümmung.)


Die Spanten werden in "Eiche hell" gebeizt, die Beplankung in "Teak". Ich finde, die Farbkombination passt ganz gut.

Gebaut wird heute mal "scale". Also nix mit ausgesägte Vollspanten mit Füsschen unten dran, sondern (fast) genau so, wie der alte Bill das in seiner Bauanleitung beschrieben hat.

Hier auch schon die erste Abweichung vom Bauplan. Weil das nachher fürchterlich fummelig wäre, wird der Kiel vorab mit dem Stem verleimt.


Stellprobe, Alles passt!


Und der Kiel ist auch schon an die Spanten geleimt.

An die Spanten sind die "glue blocks" angeleimt, an denen später die "rub strake" befestigt wird.

Jetzt gilt's! Alles ist ausgerichtet und die Rubstrakes sind angeleimt:

Mittlerweile sind die Chines in den Stem eingelassen und verleimt. Nach dem Abnehmen der Klammern zeigt sich folgendes Bild:



Puh, scheint noch alles grade zu sein!

Und weil's so schön ist, hier noch mal von hinten

TOP

Gema

Interesting thread

Ich habe mir sagen lassen, ich soll das Boot nicht zu lange über Kopf auf der Helling belassen, damit sich die Kleine nicht an die Lage gewöhnt ...

... also wacker weiter gebaut.

Die Bodenplanke ist schon dran, als Nächstes die Non-Trips, und dann bloß schnell umdrehen!