Klemens schrieb:
hier braucht überhaupt gar niemand nicht keine Komplexe zu haben. Jeder baut so gut er kann mit seiner Erfahrung von null bis 40 Jahre, so perfekt wie er es für sich hinkriegt, aber vor allem wie du schon schreibst: für sich selbst. Wir machen hier weder einen Concours d´elegance noch einen Speedtest als alleiniges Kriterium oder gar als Selbstzweck. Bei mir zuhaus nannte man das "da hasse Spässeken"

Lenken muss der Fahrer die "OK" ja auch. Lenkrad! Woher nehmen bzw. was kann man nehmen? Irgendwo im Internet habe ich mal ein Lenkrad vom 1945er Jeep gesehen. Das könnte vielleicht passen, oder?

Also, mal das Grundmaterial gesichtet und gerichtet

...es waren 63,5 mm, oder? Wer kann einen schönen Kreis biegen? Ich hab´s versucht, und?

Soweit gut! Das hat sogar beim ersten Versuch richtig gut geklappt. Nun muss noch der Kreis gebohrt werden. Dazu ein bisschen Papier auf´s Brett, Lenkrad "aufmalen" und die entsprechenden Punkte auf den Kreis und die Narbe übertragen.

Die Einzelteile sind nach dem Bohren gleich "zusammengesteckt". Nun ist hartlöten angesagt (kleben hätte es auch getan), Ein bisschen die Übung hab ich wohl verloren. ist doch glatt etwas zuviel Silberlot bei einer Speiche auf den Lenker gekommen

...und nun Verputzen des Teils. Jetzt kann man das Lenkrad auch schon mal anschauen

Das war Variante 1

Ich staune ja immer wieder, was die Leute hier alles für Fähigkeiten mitbringen, und auf wie viele unterschiedliche Weisen man dieselbe Aufgabe angehen und lösen kann!

Saubere Arbeit.
Jeder behauptet er ist nur Laie, ist das Neudeutsch und heißt jetzt Profi?
Jungs ihr seid super kreativ und macht perfekte Arbeiten!!! Macht weiter so

Hast du das Rohr mit Sand gefüllt und dann schon warm rund, runder, am runsten (Meine Deutschlehrerin hätte mir spätestens jetzt den aller Wertesten versohlt) gebogen oder doch geschummelt?????

...das Rohr hatte ich vor dem Biegen ausgeglüht, ein Ende umgebördelt - im Schraubstock "zusammegequetscht" und einmal umgeschlagen, dass die "Quetschung" nicht aufgeht. Dann mit feinem Quarzsand (man kann auch Vogelsand nehmen) gefüllt mehrmals geklöppelt, "aufgestummt", dass der Sand sich setzt. Abschließend ein Holzstückchen als Pfropfen "geschnitzt" und damit das offene Ende verschlossen, möglichst ohne eine Hohlraum zu haben! Nun den passenden "Rohling" (Dose, Rohr, eben alles was so rumliegt und "passen" könnte) gesucht, gefunden und das Rohr "drumrumgebogen". Durch das Ausglühen hat man keine oder fast keine Materialspannung. Durch den Sand knickt das Rohr auch nicht. Um beim Hartlöten das Thema "Druckausgleich" nicht zu haben, sind zwei der Speichen Röhrchen, aber daran hab ich mehr zufällig gedacht

OK, dem kann ich im Wesentlichen folgen und habe das so oder ähnlich auch schon mal gelesen. (Ob ich das jemals selber hinbekommen würde, steht aber auf einem anderen Blatt ...)

Nur eins ist mir nicht klar:
Klemens schrieb: Von wo nach wo findet da ein Druckausgleich statt? Ist dort, wo die Röhrchen ansetzen, in die Nabe auch noch radial ein Loch gebohrt?

...Zweitboot hatte ich schon mehrfach hier im Forum gelesen. Nun, Ich hab mir mal einen Zweitlenker gemacht

Von der Hartlöterei war ich im ersten Moment doch nicht so zufrieden. Da dachte ich an einen Bericht hier im Forum, bei dem das Lenkrad in Schichten aufgebaut war. Auch eine schöne Möglichkeit!!!

"Zufällig" ist mir das 1mm Alublech unvorsichtigerweise "über den Weg gelaufen"

Laubsäge her, Metallblatt rein, mit dem Zirkel ein Paar Kreise auf das Blech "gemalt", diesmal ein Zweispeichenlenkrad "ausgedacht, noch ein bisschen Ecken gerundet und "aussenrum" 6 Löcher angerissen. Verschliffen und mit dem Radierer eines Bleistiftes ein bisschen "Optik" gemacht Aus 1mm Sperrholz wurden zwei Brettchen "gedoppelt", damit ich auf 2mm komme. Das zweimal. Nun hier Kreise grob ausgesägt, in der Drehbank auf ca.-Maß gebracht und etwas "verundet" - auch zweimal. In der Drehbank hatte ich ein Restsück Alu mit etwas größerem Durchmesser, erst "geplant", dann Sperrholz aufgeklebt. Hält wunderbar und lässt sich relativ leicht mittels Cuttermesser ablösen - natürlich bei STEHENDER!!!!! Maschine.

...hier mal die Holzringe...

und der "Aluträger"

Auf einer Seite die Holzaudickung aufgeklebt, dann die 6 Bohrungen "durchgebohrt", zweite Aufdickung drauf und nun die Bohrungen ganz durchgebohrt. Beim Bohren drauf achten, dass man mit "wenig Druck" bohrt, sonst reisen die Holzfasern um die Bohrung herum aus.

In die Bohrungen habe ich 1,5mm Messingdrahtstückchen eingeklebt. Das Ganze verschliffen, gebeizt und einmal mit verdünntem Epoxi gestrichen.

...hier also mein "Zweitlenker" vor der Endlackierung

Das nun ist Variante 2...