Robin schrieb: Ja, stimmt, da ist ne Ähnlichkeit. Ist mir noch gar nicht aufgefallen.

Spanten und Stringer sitzen, die Technik ist drin und passt... jetzt kommt der langwierige Teil: die Detailkonstruktion. Steck&klick&passt, wie bei der Baby Bullet. Mit einem wesentlichen Unterschied: dieses Boot hat gebaute Spanten, mit Aufleimern (gussets) in den Ecken.



EDIT: ach, witzige Story am Rande, muss ich euch erzählen. Bier raus, hinsetzen, zuhören. Also:

nach 47,8 Jahren baggern und saugen in Amiland ist es mir endlich gelungen, an neue Infos über dieses Boot ranzukommen. Vorletzte Woche lag hier ein Umschlag in der Post, Zollmärkchen drauf (muss ja alles seine Ordnung haben), amerikanischer Absender. So ein stinknormaler A5-Umschlag. Komisch, dachte ich, ich hab doch garnix bestellt...

Also Umschlag aufgerissen (niedrige Erwartngshaltung), nachgeguckt, dann Augen aufgerissen, ungläubiges Staunen, spontaner Herzstillstand, 3 Tage Wachkoma, von Lilli reanimiert (die dachte drei Tage lang, ich würde nachdenken... dann sehe ich nämlich genauso aus), nochmal geguckt, ob es kein Traum war, und dann losgejubelt.

In dem Umschlag war eine originale Blaupause, auf der konstruktive Änderungen des Bootes verzeichnet waren. Darunter stand im Textfeld der Zeichnung "Revision 1". Und das Datum der Änderung stand da auch:


Wenn das kein Zeichen ist!

Jo_S schrieb: Schön!

Sollen die auch im Modell komplett gebaut werden? Oder doch aus Sperrholz geschnitten mit "Fake-Gussets"?

VollNormal schrieb: Näh. Gebaut ist gebaut.
Ich muss mal schauen, kommt letztlich drauf an, wie stark dadurch die Fräszeit in die Höhe getrieben wird. Die Maschine kost mich 100 Euro die Stunde, gebaute Spanten bedeuten höhere Fräszeit = höherer Kitpreis. Und die Schüssel hat eh schon wesentlich mehr Stringer plus 2 Beplankungen mehr als die Baby... muss ja alles trotz scale und High-End-Quality und pipapo und Gedöns letztlich auch noch alles bezahlbar bleiben.

Vielleicht auch: gebaute Spanten im Sichtbereich (Cockpit), einteilig gefräste Spanten im versteckten (Technik- und Bug-) Bereich. Dann hätte man das Ideal aus beiden Welten. Weiss bloss nicht, ob das dann nicht "halbherzig" wirken könnte. Sagt ihr mal. Kann man ja alles so machen, wie es der Pöbel am liebsten will.

Ich finde schon wieder keinen Bestell-Button

Jo_S schrieb: Ich bin zwar kein Pöbel, aber ich will nur noch "richtig" gebaute Spanten. Beim Jägerlein habe ich noch mit gesägtem Sperrholz und Fake-Gussets hantiert, aber meinem Anspruch an "Scale" reicht das nicht mehr aus. Beim Wölfchen wird das anders werden!

Aber fräsen lassen sich gebaute Spanten doch eh nicht - die willst du doch nicht aus Plywood schneiden, sondern aus Stock Lumber. Und ständig neue Leisten auf die Fräse auflegen kannst du doch ganz bestimmt nicht bezahlen (respektive dem Endverbraucher weiterberechnen).

Hallo Jo,
Pöbel bin ich zwar auch nicht,
kann Dich an der Bigge ja mal ein bisschen anpöbeln

ne mal im Ernst, an den nicht sichtbaren Stellen kannst Du "normale" Spanten machen

Ich bin auch der Meinung Jo, bei aller Liebe zum Detail und zu Scale, mach die sichtbaren Stellen so Scale als möglich und die unsichtbaren so Scale als nötig.
Bei der Anlenkung bist du ja auch nicht 100%ig Scale, also hast du ja schon die Halbherzigkeit

Ach ja, bin auch kein Pöbel

Jetzt pöbelt hier mal nicht rum!
Ok, dann bin ich hier eben der einzige Pöbel!


Rainer Ernstberger schrieb: Doch. Ich arbeite nämlich gerade an der ersten voll biometrisch-telekinetischen 1:5,2-Fahrerfigur, die nicht nur ferngesteuert lenken und Gas geben, sondern auch Gewicht verlagern, Bud saufen und Mitstreiter auf dem Rundkurs anpöbeln kann. Die bisherigen Versuche sind recht vielversprechend: sie hat bereits ein Vokabular drauf, dass es dem humanistischen Bildungsbürger die Schamesröte in den Kopf treibt (und teilweise sogar den etymologischen Duden in die Hand).
Einziges Problem dabei: die muss dann auch immer schön gefüttert, gewaschen und gepflegt werden, sonst geht sie nach ca. 96 Stunden kaputt.

Zurück zur Realität: ich hänge gerade an der konstruktiven Umsetzung einer bestimmten Idee fest. Kurz erklärt: jedes Kit der "Vintage Masters"-Serie muss (nach selbst auferlegten Qualitätsrichtlinien) zwingend vier Kriterien erfüllen:
- es muss ein reinrassiger Competitive Racer sein, der im Original aufgemessen wird
- es muss ein Boot sein, von dem keinerlei Pläne existieren bzw. existierten
- es muss qualitativ und konstruktiv ganz weit vorne liegen
- es muss sich durch irgendwas besonderes auszeichnen, was kein anderes Boot hat.

Dieser vierte Punkt ist gerade in der kritischen Phase: das Boot soll im Winter ein reinrassiges "Museumsmodell" (Standmodell) sein und im Sommer ein reinrassiges RC-Rennboot. Sprich: das vordere Cockpit muss in wenigen Sekunden komplett umzubauen sein von "offen mit Sitzbank" auf "geschlossen mit RC-Technik". Denn dieses Boot sieht offen ganz besonders schön aus... und unsere Boote stehen nun mal min. 98% der Zeit im Regal. Zielvorgabe: in der einen Version darf man von der jeweils anderen nichts sehen und nichts ahnen.

In der Theorie war die Umsetzung dieser Idee relativ simpel, der Weg dorthin war klar. In der Praxis stosse ich jedoch auf unerwartete konstruktive (und Platz-) Schwierigkeiten, die mir gerade das Hirn auf kleiner Flamme matschig köcheln. Aber als netter Begleiteffekt entstehen dabei wieder ein paar schöne konstruktive Details, die der BB ebenbürtig sind. Mal schauen, ob/wie das Ganze letztlich hinhaut. Das wird auf jeden Fall noch ein langer Weg bis zur Serie...

Jo_S schrieb: