Hallo allerseits,

ich möchte für eine Bastelei Servos ansteuern. Ich habe meine LGB-Eisenbahn mit Weichen aufgerüstet. Ein Weichenantrieb von LGB kostet 30 Euro plus Schalter. Mit einem 3D-gedruckten Gehäuse und ein paar Teilen aus China kostet der Antrieb Marke Eigenbau für 1 Weiche weniger als 5 Euro.

Dazu habe ich mir billige Servos, Servotester, Netzteil und Kabel gekauft. Die Servos werden also nicht über eine RC-Anlage angesteuert, sondern über Servotester für 89 Cent pro Stück. Funktioniert prima mit der Standard-Kabellänge von ca. 30 cm. Ich hab dann nochmal um 50 cm verlängert, auch alles gut. Nach weiteren 50 cm (also jetzt ca. 130 cm) arbeitet das Servo selbständig um ein paar Grad hin und her. Das soll und darf es für die o.g. Anwendung aber nicht und ich brauche mindestens 2 Meter Kabel an jedem Servo.
Hat jemand eine Idee, ob man das mit einfachen technischen Mitteln hinbekommt? Wie ihr ja wisst, habe ich von Elektrotechnik null Ahnung

Erstmal würde ich keine Verlängerungen zusammenstecken, sondern ein durchgehendes Kabel verwenden. An jeder Steckverbindung hast du Übergangswiderstände, die das Signal schwächen können. Evtl. kannst du auch eine Litze mit etwas grösserem Querschnitt nehmen.

Ausserdem wirkt so ein Draht auch als Antenne und kann elektromagnetische Störungen aller Art einfangen. Dagegen kann eine Abschirmung helfen, z.B. aus einem handelsüblichen (Fernseh-)Antennenkabel.

Ansonsten wäre vielleicht noch eine Option, den Signalgeber in unmittelbarer Nähe des Servos zu verbauen und nur dessen Bedienelement mit einem langen Kabel an die Stelle zu verlegen, von der aus du steuern willst.

Lösungsansatz 3 geht nicht. Die Servotester sind sehr klein und das Poti zum Steuern ist auf ner Miniplatine verlötet.

Der Ausgang vom Tester ist für Futaba-Stecker vorgesehen. Das sind 0,5 mm Litzen oder so. Kann man von da aus mit 1,5mm weitermachen und am Servo wieder auf 0,5 zurückgehen? Bringt das dann überhaupt was?

Kann ich als Abschirmung auch die Leitung mit Haushalts-Alufolie umwickeln oder hilft das nicht? Es macht auch keinen Unterschied, ob ich die Litzen lang ziehe oder ein Knäuel mache.

In einem alten Beitrag bei Google meinte jemand, 40 Meter(!!) seien überhaupt kein Problem.

Du könntest auch mal versuchen wie es geht wenn die Strom- und Pulsleitungen getrennt zu den Weichen geleitet werden
Also ein dickeres Kabel mit 5V plus und minus für alle Weichen, und die Pulsleiting separat. Vor allem diese Leitungen dann nicht parallel laufen lassen, damit keine induktion an der Pulsleitung auftritt.

Kann aber leicht an der Kwalität dieser superteuren Servotester liegen....

Hallo Rolf,

auch wenn du "Null Ahnung" hast, solltest Du versuchen, Dir vor Augen zu führen, was machst.

1. Das Servo soll vermutlich zwei feste Positionen für die Stellung der Wiche einnehmen!?

2. Die zwei Positionen möchtes Du über den Servotester anfahren lassen!?

3. Was genau macht der Servotester?
- Auf der einen Seite hängt das Servo und wird über eine Pulsweitenmodulation (PWM) positionier. Bedeutet, dass ein 5V Signal mehr oder weniger lang ein- bzw. ausgeschaltet wird. Dies geschieht über die orange oder weiße Leitung zum Servo (Signalleitung).
Ein solches Signal ist für lange Strecken sehr anfällig für Störungen (siehe Antwort von Andy).

- Auf der anderen Seite ist ein Poti, mit dem Du die Position des Servoes verändern kannst. Das Poti ist ein s.g. Spannungsteiler, bei dem Du das Verhältnis von zwei Widerständen verändern kannst. Nehmen wir nun an, dass es sich um ein 10 kOhm Poti handelt, dann beträgt das Widerstandsverhältnis...

....ganz links: 0 kOhm / 10 kOhm
....in der Mitte: 5 kOhm / 5 kOhm
....ganz rechts: 10 kOhm / 0 kOhm

Mit diesem s.g. Spannungsteiler "verarbeitest" Du eine Gleichspannung, die relativ unanfällig für externe Störungen ist. Allerdings kann auch hier die Übertragungsstrecke nicht unendlich groß werden. Aber es könnte ein Versuch Wert sein, das Poti im Servotester auszubauen und die Leitung zu verlängern. Wenn Du das richtige Widerstandsverhältnis inkl. der verlängerten Leitungen gefunden hast, kannst Du das Poit gegen einen 3-poligen Schalter mit festen Widerständen austauschen.

Klingt kompliziert, könnte aber das Serovzittern unterbinden und Du kannst mit einem Schalter die Weiche stellen.

Werde Dir morgen mal ein Bild dazu malen.

Viele Grüße, Kay

...so, nun noch mal als Bild:



Gruß, Kay

Hallo Floh,
hast Du es mal mit einem, ich glaube der heißt Ferrettring probiert, deine Leitung wird einfach einmal um diesen Ring gewickelt, hat sich in meinen größeren Modellen mit langer Leitung bewährt.

Gruß Holly

Nein Dirk, aber danke für den Tipp Ich googele msl danach.

Die von Kay vorgestellte Variante mit dem Kippschalter und den Festwiderständen ist genau das, was ich mit "Bedienelemente verlegen" meinte. Das wäre auch die Lösung, die ich hier empfehlen würde.

Aber versuch ruhig erstmal den Ferritring oder die Abschirmung. Diese sollte möglichst lückenlos sein, also am Besten die für die Gesamtstrecke erforderliche Länge an Alufolie von der Rolle abwickeln und das Kabel am Stück einpacken.

Würde ich Ähnliches für mich selber bauen, würde ich nach einer Lösung suchen, bei der über die "lange Leitung" so wenig Information wie möglich übertragen werden muss. Bei einer Weiche mit zwei Stellungen sind das genau zwei Zustände, die zu unterscheiden sind. Also z.B. "Schalter auf / Schalter zu" bzw. "Strom fließt / Strom fließt nicht". An der Weiche wäre dann ein kleiner Mikrocontroller verbaut, der die Schalterstellung ausliest und erforderlichen Steuersignale generiert. Das lässt sich bei geschicktem Einkauf für unter 2 € realisieren, setzt aber voraus, dass das nötige KnowHow und Equipment für die Programmierung des Mikrocontrollers vorhanden sind.

Danke euch Jetzt habe ich einige Lösungsansätze, die ich ausprobieren kann. Wenn es nicht geht, kaufe ich halt nach und nach die Originalen von LGB. Als Laie stellt man sich das oftmals viel zu einfach vor
Ich berichte dann hier wieder