Jetzt geht’s weiter mit ein paar Baubildern und mehr Infos:
Erst mal probeweise zusammengesteckt
Der Zusammenbau ist denkbar einfach: zwei 15x15mm Leisten werden im richtigen Abstand aufs Baubrett geschraubt und die 2 Seitenteile des Cockpits (Coamings) daran fixiert. Zwei Spanten einstecken, auf rechten Winkel überprüfen und festkleben. Vorher natürlich beizen, dann auch die Nase zusammenleimen und im Spant 1 verkleben. Wenn das Gerüst steht, folgen die außenliegenden Holme und dann die Bodenleisten.
Anschließend konnte ich die Beplankungen aufbringen, wobei das trotz der filigran gebauten Laufflächen nicht so schwierig ist. Wer eine FooLing bauen kann, der auch eine DeSilva bauen.
Die Übergänge der Non-Trip-Chines werden erst zum Ende beigeschliffen.
Das ist alles was an Technik vor dem Lenkrad installiert wird. Hier auf einer Schublade wegen des komplett geschlossenen Decks
Gleichzeitig sammle ich alles an Bildmaterial was das Web hergibt, unter anderem Bilder einer Restaurierung eines frühen DeSilva Bootes, um Details der Konstruktion zu klären. Viele Fotos, aber wenig bis nichts vom Innenleben, also vom konstruktiven Teil.
Auch hier hilft der Zufall: auf einem Bild auf der Memorial-Website von quincylooperracing finde ich einen DeSilva Racer mit einer frappierenden Ähnlichkeit zur Ring of Fire. Wieder forsche ich nach und lande letztlich beim amerikanischen Sammler Mark Suter und einem echten Kuriosum: John Woods, in den 60er Jahren ein milliardenschwerer Börsenmakler von der Wall Street, hatte ein eigenes Boot (Speculation - Nomen est omen), natürlich von DeSilva. Nachdem er sich aus dem Rennsport zurückgezogen hatte verkaufte er Boote, Motoren etc - einfach alles, um sich dann im Jahre 2004 aus purer Sentimentalität auf den Weg nach Georgia zu Ralph DeSilva zu machen. Es dauerte ein ganzes Jahr, bis Ralph DeSilva 31 Jahre nach dem Produktionsende der Flat Deck Runabouts dann 2005 im Alter von 84 (!) noch einmal zu Zimmermannsblei, Säge und Hobel griff und das unwiderruflich letzte Boot dieses Entwurfs baute.
Wenige Jahre später starb John Woods bei einem Motorradunfall, und sein Boot landete bei Mark Suter. Der Hammer: bis heute - und so wird es wohl bleiben - hat die „Speculation“ kein Wasser unter dem Kiel gehabt!
Copyright: Mark Suter Privat
Zu ihm nehme ich Kontakt auf und schildere ihm was ich bisher gesammelt hab. Postwendend bekomme ich Antwort - einen Sack voller Bilder, wo er noch das Kniebrett ausgebaut hat, damit mehr von der Konstruktion zu sehen ist. Dazu die Aufforderung „if you need more, please let me know“.
Copyright: Mark Suter Privat
Was ich vorher nicht geglaubt hätte: ich habe wirklich ausreichend Informationen um dieses Boot zu bauen, dazu aus erster Hand - besser geht es nicht.
Als letztes Bild vom Bau der Ring of Fire hier noch eine Aufnahme mit angepasstem aber noch nicht verklebtem Deck – mehr gibt es nach dem kommenden Wochenende in Wolfsburg, wo die beiden Prototypen ihre hoffentlich erfolgreichen Wasserkontakt haben sollen.
und hier ist jemand sauer weil sein Außenborder wegen Schlampigkeit des Rennstallbesitzers zur Reparatur weg ist
Stay tuned!