Beeindruckend!
2 Dinge sind mir ein-/aufgefallen:
Rainer schrieb:
75A Wasabi ohne Kühlung... ... kommt erst mal ein anderer Löffel ran, wenn ich den Regler eingeharzt habe
Der Wasabi ist ein Flugregler. Die sind
zwingend auf Luftkühlung angewiesen (irgendwie muss die runter geregelte Verlustleistung ja weggeschaufelt werden, die löst sich ja nicht einfach in "nichts" auf, sondern wird in Abwärme umgewandelt). Insofern sind solche Regler in geschlossenen Booten eh schon problematisch (Wärmestau). In Fliegern liegen die üblicherweise in einem durchströmten Luftkanal,damit die FETs nicht durchbrennen. Wenn du den Regler jetzt noch zusätzlich einharzt, ist er zwar wasserdicht, aber leider auch luftdicht... du "optimierst" also den Wärmestau.
"laser-eraser schrieb:
Oder ist der LC 500 mit seinen 1,5 KW doch etwas stark?
Das ist ein Dauermißverständnis, das man in sämtlichen Internetforen immer wieder liest: der Motor "hat" ja nicht 1,5 kW Leistung, sondern gibt bis zu dieser maximalen (theoretischen) Obergrenze immer nur so viel Leistung ab, wie ihm aktuell abverlangt wird. Sprich: der Motor kommt in der DeSilva im Leben nicht auf 1,5 kW Abgabe, das ist in diesem Kontext ein rein theoretischer Papierwert. Insofern wird sich da auch mit einem etwas "schwächeren" (leistungsärmeren) Motor nichts ändern. Wenn du einen Arbeitspunkt z.B. von 500 Watt hast, spielt es überhaupt keine Rolle, ob da ein 1,5kW-Motor oder ein 0,5kW-Motor am Heck hängt... das Ergebnis ist (mit gleichem Prop und gleichem Boot) genau das gleiche.
Die "abverlangte" (= abgegebene Maximal-)Leistung veringert sich aber in dem Moment, wenn ein kleinerer Prop montiert wird. Ich halte 37er Props generell für zu groß, auch an VXen. Die machen zwar richtig Dampf beim Anfahren (viel Schub durch große Blattfläche), erhöhen aber gleichzeitig das Kippmoment um die Längsachse, wie man im Video z.B. bei 0:31 und 0:42 gut sehen kann.
Rainer, meine Meinung: lass den Motor drin (ist zwar leistungsmässig oversized, aber ein kleinerer bringt dir eh keinen Vorteil, solange er nicht niedriger dreht) und reduzier statt dessen den Prop auf X432 oder Y532 (rein aus dem Bauch raus wäre letzterer mein Favorit an diesem Boot... kann sein, das ich mich irre). Bzw. versuchsweise auch mal (max.) M435. Ich wette, das Boot geht am besten / schnellsten / sichersten bei relativ kleinem Prop, relativ hoher Drehzahl und relativ viel Steigung. Vielleicht sogar mal spaßeshalber einen grenzwertigen 1,6er probieren (z.B. X632).
EDIT: ich glaube, das ewige Mißverständnis mit der (Elektro-)Motorenleistung resultiert aus zwei Alltags-Gründen:
a) aus dem Vergleich mit Automotoren (= Verbrenner). Nach dem Motto: ein 400PS-Motor ist auf jeden Fall schneller als ein 50PS-Motor. Stimmt aber auch nicht. Ein 400PS Scania 27 Tonner ist garantiert langsamer als ein 50 PS Fiesta. Das ist bei unseren Booten so ähnlich: mehr Leistung bedeutet nicht zwangsweise mehr Geschwindigkeit - es kommt einzig und allein darauf an, was ich mit der höheren Leistung mache. Wenn ich einen kleinen Prop und wenig Widerstände (Rumpfwiderstand, Reibungswiderstände, etc.) habe, bringt mir die zusätzliche Leistung des grösseren Motors keine höhere Geschwindigkeit, weil die (theoretisch) zur Verfügung stehende Leistung einfach nicht genutzt wird.
b) die BL-Elektromotoren-Hersteller geben fast immer die
Aufnahmeleistung des Motors an, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Plettenberg). Die Aufnahmeleistung ist jedoch (im Gegensatz zu Verbrennermotoren!) bei Blockierstrom am höchsten, also bei Drehzahl = null. Ergo: bei höchster Aufnahmeleistung fährt unser Boot nicht mehr.
Ich hoffe, ich konnte da ein wenig Licht ins Leistungs-Dunkel bringen.