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THEMA: Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte

Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 19 Apr 2015 16:25 #101

  • Jo_S
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Beeindruckend! :1st:

2 Dinge sind mir ein-/aufgefallen:

Rainer schrieb:
75A Wasabi ohne Kühlung... ... kommt erst mal ein anderer Löffel ran, wenn ich den Regler eingeharzt habe
Der Wasabi ist ein Flugregler. Die sind zwingend auf Luftkühlung angewiesen (irgendwie muss die runter geregelte Verlustleistung ja weggeschaufelt werden, die löst sich ja nicht einfach in "nichts" auf, sondern wird in Abwärme umgewandelt). Insofern sind solche Regler in geschlossenen Booten eh schon problematisch (Wärmestau). In Fliegern liegen die üblicherweise in einem durchströmten Luftkanal,damit die FETs nicht durchbrennen. Wenn du den Regler jetzt noch zusätzlich einharzt, ist er zwar wasserdicht, aber leider auch luftdicht... du "optimierst" also den Wärmestau.


"laser-eraser schrieb:
Oder ist der LC 500 mit seinen 1,5 KW doch etwas stark?
Das ist ein Dauermißverständnis, das man in sämtlichen Internetforen immer wieder liest: der Motor "hat" ja nicht 1,5 kW Leistung, sondern gibt bis zu dieser maximalen (theoretischen) Obergrenze immer nur so viel Leistung ab, wie ihm aktuell abverlangt wird. Sprich: der Motor kommt in der DeSilva im Leben nicht auf 1,5 kW Abgabe, das ist in diesem Kontext ein rein theoretischer Papierwert. Insofern wird sich da auch mit einem etwas "schwächeren" (leistungsärmeren) Motor nichts ändern. Wenn du einen Arbeitspunkt z.B. von 500 Watt hast, spielt es überhaupt keine Rolle, ob da ein 1,5kW-Motor oder ein 0,5kW-Motor am Heck hängt... das Ergebnis ist (mit gleichem Prop und gleichem Boot) genau das gleiche.

Die "abverlangte" (= abgegebene Maximal-)Leistung veringert sich aber in dem Moment, wenn ein kleinerer Prop montiert wird. Ich halte 37er Props generell für zu groß, auch an VXen. Die machen zwar richtig Dampf beim Anfahren (viel Schub durch große Blattfläche), erhöhen aber gleichzeitig das Kippmoment um die Längsachse, wie man im Video z.B. bei 0:31 und 0:42 gut sehen kann.

Rainer, meine Meinung: lass den Motor drin (ist zwar leistungsmässig oversized, aber ein kleinerer bringt dir eh keinen Vorteil, solange er nicht niedriger dreht) und reduzier statt dessen den Prop auf X432 oder Y532 (rein aus dem Bauch raus wäre letzterer mein Favorit an diesem Boot... kann sein, das ich mich irre). Bzw. versuchsweise auch mal (max.) M435. Ich wette, das Boot geht am besten / schnellsten / sichersten bei relativ kleinem Prop, relativ hoher Drehzahl und relativ viel Steigung. Vielleicht sogar mal spaßeshalber einen grenzwertigen 1,6er probieren (z.B. X632).

EDIT: ich glaube, das ewige Mißverständnis mit der (Elektro-)Motorenleistung resultiert aus zwei Alltags-Gründen:

a) aus dem Vergleich mit Automotoren (= Verbrenner). Nach dem Motto: ein 400PS-Motor ist auf jeden Fall schneller als ein 50PS-Motor. Stimmt aber auch nicht. Ein 400PS Scania 27 Tonner ist garantiert langsamer als ein 50 PS Fiesta. Das ist bei unseren Booten so ähnlich: mehr Leistung bedeutet nicht zwangsweise mehr Geschwindigkeit - es kommt einzig und allein darauf an, was ich mit der höheren Leistung mache. Wenn ich einen kleinen Prop und wenig Widerstände (Rumpfwiderstand, Reibungswiderstände, etc.) habe, bringt mir die zusätzliche Leistung des grösseren Motors keine höhere Geschwindigkeit, weil die (theoretisch) zur Verfügung stehende Leistung einfach nicht genutzt wird.

b) die BL-Elektromotoren-Hersteller geben fast immer die Aufnahmeleistung des Motors an, bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Plettenberg). Die Aufnahmeleistung ist jedoch (im Gegensatz zu Verbrennermotoren!) bei Blockierstrom am höchsten, also bei Drehzahl = null. Ergo: bei höchster Aufnahmeleistung fährt unser Boot nicht mehr.

Ich hoffe, ich konnte da ein wenig Licht ins Leistungs-Dunkel bringen. :bier:
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 20 Apr 2015 16:56 #102

  • Rainer
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Jo_S schrieb:
Beeindruckend! :1st:

...... ist er zwar wasserdicht, aber leider auch luftdicht... du "optimierst" also den Wärmestau.

erst mal Danke für das beeindruckend :shakehands:

Nun zu deiner pyhsikalischen Abhandlung.
Dir ist aber schon bekannt, dass Luft der schlechteste Wärmwleiter ist, den es gibt :kratz:

Also, im Umkehrschluss leitet ALLES andere die Wärme besser ab als Luft, auch Harz.
FYI

Aber damit du deinen Willen hast, schau mal hier


ein 120A BOOTSREGLER mit Wasserkühlung :mrgreen:

werd jetzt erst mal nen Y535 2Blatt testen, dann gibts wieder ein Video
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 20 Apr 2015 17:16 #103

  • BernhardB
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Hmmmm, kurz zur Physik:

Ja, Luft ist der schlechteste Wärmeleiter, den es gibt - solange sie steht. Letztendlich muss aber die Energie irgendwie abgeführt oder auf möglichst viel Volumen verteilt werden. Daher meine Meinung: Eingegossen in wenig Volumen mit kompakter Oberfläche bringt gar nichts. Das wird dann heiss und die Wärme kann nicht abgeleitet werden, da aussenrum ja Luft ist. Besser möglichst grosse Oberfläche und noch für nen Luftstrom sorgen... Wenn der SeaKing an der Stelle, wo er jetzt ist, durch nen eingegossen Regler ersetzt wird und die Leistungstransistoren oben sind: Da sollte ja ein schönes Windchen wehen und alles im grünen Bereich sein ;-)
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Bernhard
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 20 Apr 2015 17:50 #104

  • BernhardB
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Noch mal zur Leistung:

Ich muss sagen, das seh ich anders: Natürlich kannst Du einem 1,5 Kw Leo mehr Leistung entnehmen als nem 200W AMAX. Aber nur, wenn Du da auch das Getriebe anpasst: Ins Spannungs-Maximum bringen und einen so großen Löffel drauf, wie der Motor bei maximaler Drehzahl antreiben kann. Dann kannst Du wahrscheinlich dem Leo wirklich die 1,5 KW entnehmen und dem AMAX - mit entsprechend kleinerem Prop - halt nur 200 W. Jeweils etwas weniger wegen Wirkungsgrad.

Bei uns ist es eher da der Yardstick (und die Handelbarkeit des Boots - keine Kritik daran!), die es verhindert, dass wir die Leistung großer Motoren entsprechend ausnutzen: Das ist ein bisschen so, als wenn das Getriebe eines VW Käfers vorgeschrieben ist (Gänge 1-3) und man sich wundert, dass man mit dem fetten 500-PS-Motor eines Porsches damit nicht mehr als 140 km/h kriegt....
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Bernhard
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 20 Apr 2015 18:31 #105

  • tschakaa
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Ne ne ne Rainer. So geht das nicht. Das Teil ist ein Flugzeug. Daher gehört da ein Flugregler rein. Auf den ersten Metern wird der Bootsregler merken, dass Du ihn veräppelst.
Aufgrund seiner Flugangst wird der dicke Backen machen. :nein3:
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 20 Apr 2015 20:25 #106

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Daher gehört da ein Flugregler rein.
:mrgreen:

Das Gerät braucht scheinbar keine wasserfeste Bodenbeschichtung :evil: Sieht beeindruckend aus :top:

Uli(Hab schon eine DeSilva-flatdeck-runabout umgeschmissen :pfeif: )
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 21 Apr 2015 17:27 #107

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BernhardB schrieb:
Ins Spannungs-Maximum bringen und einen so großen Löffel drauf, wie der Motor bei maximaler Drehzahl antreiben kann. Dann kannst Du wahrscheinlich dem Leo wirklich die 1,5 KW entnehmen und dem AMAX - mit entsprechend kleinerem Prop - halt nur 200 W. Jeweils etwas weniger wegen Wirkungsgrad.
Danke, Bernhard - genau so isses. :shakehands:

Ich hab's nur andersrum ausgedrückt (bin aber voll und ganz bei dir): einen dicken Motor mit nem kleinen Löffel zu "unterfordern" bringt das gleiche Ergebnis wie ein kleiner Motor mit dem gleichen Löffel (natürlich nur, solange der kleine mit dem Prop nicht überfordert ist). Bei Maximalspannung und Abverlangen des max. Drehmoments sieht das natürlich ganz anders aus... erst dann kann der "Dicke" sein grösseres Leistungspotenzial entfalten.

Ich würde an Rainer's Stelle den "Großen" (wenn auch zu dicken) trotzdem drin lassen, aus zwei ganz trivialen Gründen: 1. ist er schon bezahlt und 2. bringt er (sinnvoll) Gewicht ans Heck = Schwerpunkt etwas weiter nach hinten.
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 22 Apr 2015 17:47 #108

  • Andy
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Ich hab mir das Video nochmal in Groß und in Ruhe angesehen. Zwei Sachen sind mir dabei aufgefallen, die aber wohl eher nichts mit der Größe des Motors bzw dessen maximaler Leistung zu tun haben. Zum einen liefert der Prop soviel Drehmoment, dass das Boot sich sofort um die Längsachse dreht. Zum anderen sorgt der hohe Vortrieb dafür, dass die Karre aus dem Wasser steigt. Der Propwalk ist in dieser Beschleunigungsphase nach meiner Meinung noch zu vernachlässigen - zum Hydro, besser zum halbgetauchten Antrieb, wird die DeSilva erst bei höheren Geschwindigkeiten.

Was also kann man machen? Ein kleinerer Prop reduziert das Drehmoment und damit dieses Springen ganz sicher. Dann könnte man sicher auch mit einem schwächeren Motor fahren, aber wie Jo schon schrieb, würde sich das wieder ungünstig auf den Schwerpunkt auswirken. Also wie Rainer es auch schon geplant hat ist Experimentieren mit denProps hier angesagt. Schließlich ist der Prop die Verbindung zwischen Boot und Wasser.

Und die Reglerfrage? Meine Meinung: Flugregler sind Flugregler sind Flugregler und sicher nicht weil sie luftgekühlt sind. Wenn sich jetzt noch unbedingt jemand an diesem Thema verwirklichen möchte, dann bitte in einem separaten Thema.

Was ich bei meiner noch versuchen werde, um das Kippeln um die Längsachse zu reduzieren: ich werde meine Coamings ein bisschen mehr löchern und dann die Akkus in die Seiten schieben. Das erhöht das Trägheitsmoment jedenfalls theoretisch ....und außerdem wollte ich auch garnicht so schnell fahren.


Was mir noch einfällt: als wir "damals" :rofl: die ersten Datenlogger genutzt haben, war schnell klar dass die in Anspruch genommene maximale Leistung bei rund 100 - 150 Watt lag, egal wieviel der BL hätte liefern können. Die Stromstärken änderten sich dann bei Propwechsel...
Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 22 Apr 2015 20:33 #109

  • tschakaa
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Genau dieser Propwalk kippt das Boot nach rechts.
Selbst wenn wir vermeintlich fast voll getaucht fahren kommt oben ein Blatt fast komplett aus dem Wasser. Unser Propeller dreht (von hinten gesehen) Nach links. Das eintauchende Blatt stösst sich an der rechten Blattseite nach links ab und zieht die Nase dann nach rechts.

Das ist bei Inboard-Rennbooten auch ganz normal. Deswegen werden hier die Antriebe aus der Mitte etwas versetzt oder auch leicht schräg eingebaut.

Das können wir bei uns so nicht machen, das sieht kacke aus. Dazu haben wir flache Rümpfe die noch empfindlicher reagieren. Die de Silva setzt noch einen drauf undvhat eine verdammt schmale Lauffläche.

Dazu kommt der Drehmomenteinfluß des Motors um die Hochachse. Da wird das Boot auch noch "wie auf dem Teller" nach rechts gedreht.

Setup anpassen. Ganz ehrlich. "Nein". Das ist ein High-Performance-Boot. Ich Schraube ja auch keinen Käfer-Motor in einen Porsche weil mir ab und zu die Räder wegschmieren...
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Ring of Fire - ein echter Racer und seine Geschichte 22 Apr 2015 20:52 #110

  • raptoruli
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Bei meinen 3-Punktern hab ich die,den Akku soweit es geht links platziert.Außerdem den AB etwas nach links gesetzt .Das fällt kaum auf :rauchen: Aber das Drehmo wird besser verteilt :plan:

Uli
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