Hi Holly, du gibst ja vielleicht Gas! Sitzt dir der Competition-Twermin im Nacken?
Hollywood schrieb:
Mein Problem sind die anderen Dinge, womit ich mich leider nicht auskenne( habe immer nur Verbrenner-Stinker oder die alte E-Technik gehabt),die da wären Motoren, Akku, Regler, Lower Unit usw.
Mach dir das Leben leicht und setz' auf Altbewährtes:
- TFL mini (mit neuen Teflon-Metall-Lagern)
- 2700 kV Außenläufer mit 28mm Durchmesser
- 3S LiPos mit (min.) 2700 mAh Kapazität und (min.) 25C Entladerate, z.B. von SLS
- Bronzeprop 30 oder 32 mm Zweiblatt mit 1,4 Steigung
- Turnigy Marine Regler 60 Ampere wassergekühlt (baugleich mit Hobbywing Seaking)
Das passt alles zusammen, macht dein Boot richtig schnell und ist bei uns dutzendfach praxisgetestet. Sprich: bei evtl. Problemen genug Erfahrungen (und Ersatzteile!) vor Ort.
Hollywood schrieb:
Dann gibt es noch eine ganz entscheidene Frage? das ist das Gewicht für all diese Dinge. Ist es ratsam, viel oder wenig Gewicht am Heck zu haben?...
Das kann man nicht allgemeingültig beantworten, kommt immer auf das konkrete Boot bzw. den Rumpftyp an. Der Schwerpunkt muss zum Rumpf passen... und der liegt bei Hydros / 3-Punktern ganz woanders als bei Utilities.
Du kannst allerdings verbindlich davon ausgehen, dass der Schwerpunkt bei Utilities auf der Turnfin sitzen muss. Und du kannst fast immer davon ausgehen, dass die Turnfin bei Utilities unterm Steeringboard sitzt. Um diesen Schwerpunkt zu erreichen, ist bei Utilities meistens "vorne leicht / Gewicht nach hinten" angesagt. Also den Akku (falls er im vorderen Cockpit sitzt) auf jeden Fall ganz nach hinten an den Cockpitspant rücken. Und wenn das nicht reicht: zwei kleinere Akkus seitlich ins hintere Cockpit.
Hollywood schrieb:
Als Lower Unit habe ich mir die von K&B vorgestellt, einmal, weil ich noch nichts negatives gelesen habe, als nächstes braucht man die wohl nicht großartig umbauen damit diese funktioniert...
Auch wenn ich K&B-Fan bin: da musst du
deutlich mehr umbauen als beim TFL! Vor allem kannst du dir erstmal neues Werkzeug anschaffen, weil
- sämtliche Schrauben und "Normteile" zöllig sind,
- der Prop-Mitnehmer mit "roll pins" (so ne Art gerollte Blattfeder) gesichert ist statt mit Madenschrauben (Spezialwerkzeug zum Wechseln)
- die Flexwellen Vierkant-Enden haben müssen, um in den Prop-Mitnehmer zu passen (Beschaffungs- und Ersatzteilproblem)
- die Motorkupplung ebenfalls einen Innenvierkant haben muss (Ersazteilproblem / Eigenbau erforderlich, könnte man allerdings umbauen)
- die Motoraufhängung keine Neigung erlaubt (muss man ebenfalls selber stricken)
- die Welle hinten von 3/16 auf 1/8 Zoll abgedreht werden muss, etc.
Unterm Strich: der TFL ist bzgl. notwendiger Vorarbeiten, Werkzeug und Ersatzteilversorgung eindeutig einfacher, der K&B ist dafür robuster und schwerer (was bei Utilities durchaus ein Vorteil ist). Nebenbei: mit Abstand am Günstigsten bekommst du den K&B direkt in den USA beim Hersteller (ca. 70 USD + Versand).
Hollywood schrieb:
Bei der K&B gibt es doch die vielen Möglichkeiten der passenden Passstücke, 2-4 kaufen und dann hat man doch meiner Meinung nach alles was man braucht um verschieden Pröpse zu fahren ohne etwas abdrehen zu müssen, lasse mich da aber gerne eines besseren belehren, auch wüsste ich jetzt nicht welche Passstücke ich kaufen sollte.
Nein, funktioniert nicht. Die Paßstücke (= Reduzierhülsen) sind dafür da, damit du einen Prop mit großer Innenbohrung (z.B. 3/16") auf eine kleinere Achse (z.B. 1/8") befestigen kannst. Also eine Reduzierung des Innendurchmessers. Hülse rein... und schon hat der Prop nur noch ne kleine Bohrung.
Beim K&B brauchen wir aber genau das Gegenteil: die Propbohrungen sind zu klein (nicht zu groß!) für das K&B-Endstück. Die K&B-Achse hat serienmässig 3/16" Durchmesser. Unsere kleinen 30er und 32er Props werden aber ausschließlich mit 1/8" Bohrung hergestellt. Da gibt's also nur 2 Möglichkeiten:
- entweder Propbohrung auf der Drehbank von 1/8" auf 3/16" aufweiten
- oder K&B-Achse von 3/16" auf 1/8" abdrehen.
Die zweite Lösung ist insofern die bessere, als dass man das nur einmal machen muss (nicht bei jedem Propwechsel). Props mit 3/16" Bohrung gibt es erst ab 36mm Durchmesser aufwärts. Die sind für unsere Boote eindeutig zu groß und bewirken ein instabiles Fahrverhalten.